Was das Austauschprogramm besonders auszeichnet, sind die sehr unterschiedlichen Arbeitsweisen in den Kursen. Während die US-Austauschstudierenden in Hamburg lernen, in Projektkursen über ein ganzes Semester ihre Ideen zu entwickeln und vertiefen, müssen die Hamburg-Studierenden an der MICA in kurz getakteten Studienabschnitten Designaufgaben durchdringen und kreativ umsetzen. Sie lernen dabei Prozesse und Arbeitsweisen aus der professionellen Designindustrie kennen und werden so auf die aktuellen beruflichen Anforderungen, die heute an Designer gestellt werden, vorbereitet. Mit der zunehmenden Globalisierung der Designindustrie und den damit verbundenen Fragestellungen und Aufgabenbereichen bietet der Studienaufenthalt in den USA eine exzellente Möglichkeit, die Studierenden fachlich auf die beruflichen Anforderungen vorzubereiten. Sie erhalten wertvolle Einblicke in die professionellen Arbeitsweisen des jeweiligen Partnerlandes und erweitern somit ihr Wissen für eine künftige Tätigkeit in einem globalen Umfeld.
Illustration-Studentin Sarah Rhein, verbrachte im Wintersemester 2023/24 ein Austauschsemester an der MICA, was sie in ihrem Abschlussbericht als großes Privileg bezeichnete. Für sie war die Praxisnähe in der Lehre am wichtigsten. „MICA ist wie viele amerikanische Universitäten sehr am aktuellen Markt orientiert. So arbeitet das College mit vielen zeitgenössischen Künstlern und Industry Professionals zusammen, die wöchentlich Vorträge halten, und auch des Öfteren an einer Kritikrunde im Kurs teilnehmen.“
Und genau diese Praxisnähe war ausschlaggebend für die Entscheidung, die Kooperation weiterzuentwickeln und mit ISAP-Mitteln zu vertiefen. Professor Sven Vogel, der den Antrag in Zusammenarbeit mit dem International Office stellte, schrieb hierzu: „Über das Curriculum hinaus bietet MICA mit ihrem Fokus ‚Professional Practice‘ ihren Studierenden einen Einblick in die professionelle Designindustrie, indem sie Kontakte zwischen bedeutenden Vertretern aus Design und Kunst mit den Studierenden ermöglicht und einen wertvollen und stetigen Austausch fördert. Somit sind Lernziele und Arbeitsergebnisse auf dem neuesten professionellen Stand und bilden einen entscheidenden Mehrwert und Wettbewerbsvorteil für die Studierenden.“
Im Rahmen der ISAP-Förderung erhalten jedes Jahr drei Studierende ein Vollstipendium in Höhe von 6.215 Euro für ein Semester in Baltimore. Darüber hinaus gibt es Reisezuschüsse sowohl für HAW Hamburg- als auch MICA-Professor*innen, um den Lehrendenaustausch zu entwickeln. Die ersten gemeinsamen Workshops in Brand Design und Textildesign wurden als Pilotprojekte in Hamburg bereits durchgeführt und Gastvorträge in Baltimore haben die besondere Expertise der HAW Hamburg in Illustration und Brand Design vorgestellt. Die Zielsetzung des ISAP-Projekts ist es, neue Kolleg*innen in die Kooperation einzubinden, um den Austausch in weiteren Bereichen zu entwickeln.
Text: Ingrid Weatherall, 2. Mai 2024
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Bisheriger Lehrendenaustausch:
Sven Vogel - Mark Sanders, Sandie Maxa - Brand Design
Bernd Mölck-Tassel - Allan Comport - Illustration
Mareike Ottrand - Jason Sloan, Sam Sheffield - Interactive Illustration & Games
Renata Brink & Patrick Kugler - Rosa Chang - Textildesign