Sexuelle und geschlechtliche Vielfalt an der HAW Hamburg
Aufgrund der Aktualität dieses Themas, haben wir Studierenden aus dem diesjährigen Fachprojekt uns dazu entschieden, die Akzeptanz sowie die Toleranz der LGBTQIA+ Community an unserer Hochschule und gesellschaftlich zu erhöhen. Nachfolgend könnt Ihr Informationen zu Themen wie geschlechtliche Identität, sexuelle Orientierung und Vielfalt sowie vieles mehr nachlesen. Wir erhoffen uns dadurch eine offenere und vielfältigere HAW Hamburg schaffen zu können.
Hey, wir sind Moira, Meike und Jessica. Wir studieren Gesundheitswissenschaften im 5 Semester und haben uns im Rahmen des Fachprojekts Studierendengesundheit mit den Themen sexuelle Orientierung und Geschlechtsidentität befasst. Uns liegt das Thema sehr am Herzen, da es einem immer und überall begegnet. Wir wünschen euch viel Spaß beim durchstöbern und lesen der Webseite.
Das Genderbread
Was eine Person ausmacht ist vielfältig und einzigartig. Diese Verschiedenartigkeit drückt sich unteranderem darin aus, zu welchem Geschlecht sich eine Person zählt oder wie und ob sich ein Mensch verliebt. Was unter Geschlechtsidentität und sexueller bzw. romantischer Orientierung verstanden wird, zeigt das Genderbread auf leichte und verständliche Weise.
Anatomisches Geschlecht: Das anatomische Geschlecht wird meist bei der Geburt anhand der äußerlichen biologischen Merkmale bestimmt.
Sexuelle Orientierung/ Attraction: Dabei handelt es sich darum, zu welchen Menschen man sich hingezogen fühlt.
Geschlechtliche Identität: Es wird dabei beschrieben, mit welchem Geschlecht sich selbst identifiziert. Dabei kann es ein Geschlecht, mehrere oder gar keines sein mit welchem sich eine Person identifiziert.
Geschlechtliche Expression: Es wird die geschlechtliche Zugehörigkeit mit der man selbst sich identifiziert beschrieben. Dabei kann dies bspw. über das Verhalten oder den Kleidungsstil ausgedrückt werden.
Du bist überfordert, was die verschiedenen Begrifflichkeiten angeht? Hier kannst du die Wichtigsten nachlesen:
LGBTQI+
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L = lesbian --- fühlen sich zu Personen des gleichen Geschlechts hingezogen.
G = gay --- fühlen sich zu Personen des gleichen Geschlechts hingezogen.
B = bisexual --- fühlen sich zum Gleichen, wie auch zu entgegengesetzten Geschlecht hingezogen.
T = tansgender --- die geschlechtliche Zugehörigkeit entspricht nicht dem Geschlecht, das bei der Geburt zugeordnet worden ist. Die geschlechtliche Zugehörigkeit gibt keine Auskunft über die sexuelle Orientierung.
Q = queer oder questioning --- Queer wird oft als Sammelbegriff verwendet und umschließt alles was nicht heterosexuellen und nicht-cisgeschlechtlichen Menschen entspricht.
I = intergeschlechtlich --- haben körperliche Geschlechtsmerkmale, die nicht eindeutig einem Geschlecht zugeordnet werden können.
+ = Alles weitere was es noch so gibt oder mal geben könnte.
Es gibt noch viele weitere Begrifflichkeiten und Definitionen mit denen sich unterschiedliche Gruppen bezeichnen, wie zum Beispiel LSBTTIQQAA* oder LSBT*. „queer“ wird oft als Sammelbegriff verwendet.
Pride
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„Pride“ ist das englische Wort für Stolz und soll signalisieren, dass sich queere Menschen nicht (mehr) dafür schämen sollten, so zu sein, wie sie sind.
Der Pride Month wird jedes Jahr im Juni gefeiert und erinnert an die Stonewall Riots im Juni 1969 und den Beginn der queeren Bewegung. Während des Pride Months finden in vielen us-amerikanischen Städten Veranstaltungen und CSDs statt.
Heteronormativität
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Wenn Heterosexualität, also Sexualität zwischen Mann und Frau sowie die damit verbundene Zweigeschlechtlichkeit, als Norm behandelt wird, spricht man von „Heteronormativität“.
In einer heteronormativen Gesellschaft wird von allen Menschen erwartet, dass sie cisgeschlechtlich und heterosexuell sind. Es wird also davon ausgegangen, dass jede Person nur eins von zwei Geschlechtern hat, nämlich entweder männlich oder weiblich und, dass dieses Geschlecht schon bei der Geburt an den Genitalien abgelesen werden kann. Außerdem wird davon ausgegangen, dass diese Geschlechter sich grundlegend voneinander unterscheiden und sich sexuell und romantisch aufeinander beziehen. (Cis) Frauen sollen sich also nur zu (cis) Männern hingezogen fühlen und umgekehrt
Divers
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Eine der vier möglichen juristischen Möglichkeiten hinsichtlich Geschlechtseinträge neben männlich, weiblich und keine Angabe. Divers ist dabei eine Sammelkategorie, d.h. eine Kategorie für Menschen mit unterschiedlichen Geschlechtsidentitäten und die sich aber alle nicht als Mann oder Frau identifizieren.
Allies
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Allies (Verbündete) sind nicht-queere Menschen, die sich für die Rechte von LSBTI einsetzen.
Pronomen
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Pronomen sind Wörter, die im klassischen Sinn für ein anderen Nomen einstehen und es näher betrachten wie beispielweise er, sie, es, mein usw. Diese Pronomen können dekliniert werden. Die grammatikalisch im Deutschen genutzten Pronomen sind vorher als männlich oder weiblich (er und sie) festgelegt:
Er / ihm
Sie / Ihre
Zusätzlich gibt es auch noch sogenannte Neopronomen. Diese Neopronomen nutzen vor allem Menschen, die sich keinem Geschlecht zugehörig fühlen (nicht binäre Personen). Neopronomen sind demnach genderneutral:
xier, xie, nin, sier, sif, es, per, dey
Wichtig bei den Pronomen ist, dass diese bei Personen nicht erraten, sondern erfragt werden. Das Äußere eines Menschen spiegelt nicht zwingend seine Identität wider. Ich bin beispielweise weiblich und meine Pronomen sind sie/ ihre und ich würde auch nicht wollen, dass die Menschen, die mich sehen oder über mich sprechen, sagen „oh guck mal, da kommt er“, „seine Klamotten sind so schick“. Ich glaube das möchte niemand. Um dieses Problem zu umgehen, stellt euch einfach vor, erwähnt dabei die Pronomen und fragt nach den Pronomen des anderen. Hier ein Beispiel: „Hallo ich bin Meike, meine Pronomen sind sie / ihre und wie sind deine?“
Does and Dont´s
Worte aus der Community
Wir haben kurze Interviews mit Personen aus der Queer-Community geführt und Ihnen Fragen gestellt hinsichtlich Ihrer Wünsche oder Belastungen. Außerdem wollten wir von Ihnen wissen, warum sie sich für die Aufklärung zum Thema sexuelle oder geschlechtliche Vielfalt einsetzten.
"Warum ich mich für das Thema einsetze? Weil ich der Auffassung bin, dass hierüber zu wenig offen gesprochen wird und Klischees und intolerantes Verhalten nach wie vor in der ganzen Gesellschaft vorherrschen"
"Ich setze mich dafür ein, weil queer sein häufig viel Leid mit sich bringt. Ich wurde auf der Straße bedroht, beleidigt, sexualisiert und diskriminiert. Ich bin aufgewachsen ohne Vorbilder, die nicht völlig klischeehaft waren. Bisexuelle Menschen gabs schon 3x nicht. Junge Menschen dürfen anders aufwachsen. Wir Erwachsenen haben die Verantwortung es besser zu machen für alle die nach uns kommen. Außerdem führt Offenheit, Respekt und Akzeptanz hoffentlich auch zu Verbesserungen in anderen Bereichen, die von Diskriminierung betroffen sind.“
„Was mich häufig am meisten stört ist, dass ich als bisexuelle Frau als nicht queer genug für die LGBTQ Community gelte, aber nicht hetero genug bin, um bei den Heten „mit zu machen“. Im Grunde werde ich egal wie immer falsch gelesen (was auch zur bi Erasure beiträgt).“
Ihr habt Lust noch mehr zu erfahren? Dann schaut gerne bei unseren Empfehlungen für Filme, Serien und Podcast mit LGBTQ+ - Hintergrund vorbei!
The Danish Girl (Film)
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Kopenhagen, 1926: Der dänische Landschaftsmaler Einar führt mit seiner Frau Gerda ein bewegtes Künstlerleben. Einar unterstützte seine Frau bei ihren Arbeiten und posierte als Modell in Frauenkleidern. Einar gelingt die Verkörperung einer Frau so gut, dass es sehr bald mehr als nur eine Rolle wurde. Er entdeckt in ihr seine wahre Identität. Er entschließt sich zu einer geschlechtsangleichenden Operation, um fortan als Frau leben zu können.
Moonlight (Film)
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Miami, 80er: Die Stadt ertrinkt in Drogen und die Polizei versucht mit allen Behörden dagegen vorzugehen. Chiron wächst in eben diesem Drogensumpf auf und der Film zeigt seine Entwicklung von einem Heranwachsendem zum Erwachsenen Mann auf verschiedenen Ebenen. Wie alle anderen in dieser Entwicklung ist er vor allem auf der Suche nach sich selbst.
Heartstopper (Serie)
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„Heartstopper“ dreht sich um zwei Jungen, die sich in der Schule kennenlernen und auf Anhieb denselben Blick auf die Welt und ähnliche künstlerische Vorstellungen teilen. Bald wird aus ihrer innigen Freundschaft echte Liebe.
SPUTNIK Pride (Podcast)
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Sexualität und Geschlecht sind super spannend, denn da gibt es ja mehr als nur hetero, Mann und Frau. Bei SPUTNIK Pride widmen sich Kai Witvrouwen und Robin Solf den Themen, die gerade in der Welt der Lesben, Schwulen, Transgender interessant sind.
https://open.spotify.com/show/5Gxq1Ev3JOvDjAkVcJyTwb?si=beedd5e6637440d3
Busenfreundin (Podcast)
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Busenfreundin, die Queer Cruise unter den Podcast-Flotten, legt jede Woche gemeinsam mit spannenden Gast:innen ab und bringt euch sicher ans andere Ufer. Moderiert wird Busenfreundin von Autorin Ricarda Hofmann, die gesellschaftsrelevante Themen und Persönlichkeiten der queeren Community unterhaltsam präsentiert.
https://open.spotify.com/show/01raBiQ6NI8XoIBd1RYGOF?si=c7bc7ea8f41142fe
Weitere Informationen findet ihr hier: