Norddeutsches Reallabor will Sektorkopplung voranbringen
Norddeutschland stellt die Weichen für die nächste Phase der Energiewende: Mit dem „Norddeutschen Reallabor“ hat sich eine Energiewendeallianz formiert, die durch konsequente Sektorkopplung, insbesondere mit Wasserstoff-Anwendungen, große Mengen CO2 einsparen will. Das Projektkonsortium, zu dem auch das CC4E gehört, ist nun vom BMWi zur Antragsabgabe aufgefordert worden und hat damit gute Aussichten, gefördert zu werden. Für den Norden ist das eine vielversprechende Chance, seine Rolle als Leitregion für effizienten Klimaschutz weiter auszubauen.
Das Projektvorhaben „Norddeutsches Reallabor“ wurde im April für den Ideenwettbewerb „Reallabore der Energiewende“ eingereicht, zu dem das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) aufgerufen hatte.Die Modellregion umfasst die Bundesländer Hamburg, Schleswig-Holstein und das westliche Mecklenburg-Vorpommern. Das Vorhaben bündelt unterschiedliche Sektorkopplungs-Schwerpunktanlagen in geografischen „Hubs“, die verschiedene Verbrauchsbereiche sukzessive mit Wasserstoff bzw. weiterverarbeiteten Medien speisen sollen. So werden schrittweise relevante Verbrauchsbereiche erschlossen und dekarbonisiert. Durch skalierbare Innovationen sollen regionale wirtschaftliche Impulse ausgelöst werden.
Inzwischen wurden die rund 90 eingereichten Projektskizzen einer fachlichen und politischen Bewertung unterzogen. Am Donnerstag, dem 18. Juli, verkündete Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier nun das Ergebnis des Wettbewerbs und stellte die 20 Projekte vor, die in der nächsten Förderrunde berücksichtigt werden und zur Abgabe eines Vollantrags aufgerufen wurden. Mit dabei: das „Norddeutsche Reallabor“, das als Energiewendeallianz für Sektorkopplung auf die erfolgreiche Entwicklung und den bereits funktionsfähigen Lösungen des noch bis Ende 2020 laufenden Großprojekts NEW 4.0 – Norddeutsche EnergieWende aufbauen soll. „Im Norddeutschen Reallabor als länderübergreifendem Verbundprojekt soll die ganzheitliche Transformation des Energiesystems erprobt und so der Weg zu einer schnellen Dekarbonisierung aller Verbrauchssektoren demonstriert werden“, erläutert Prof. Dr. Werner Beba, NEW 4.0-Projektkoordinator und Leiter des Comeptence Centers für Erneuerbare Energien und EnergieEffizienz (CC4E) der HAW Hamburg. Das CC4E war federführend an der Skizzenerstellung für das Norddeutsche Reallabor beteiligt.