15:50 - 16:35 Uhr | Parallelsesions III | Lebenswelten 1
Geschlechtsspezifische Belastungen
1. Vortrag: "Soziale Netzwerke und genderspezifische Belastungen"
PD Dr. Markus Gamper (Universität zu Köln)
In der Gesundheitsforschungen zeigen Ergebnisse, dass Netzwerke negative wie auch positive Wirkung auf die Gesundheit sowie das Gesundheitsverhalten von Akteuren besitzen. Beispielweise weisen sozial-exkludierte Personen ein höheres Mortalitätsrisiko auf. Wiederum neuere Forschungen belegen, dass Alkohol- und Tabakkonsum von der Einbettung in bestimmte Netzwerke abhängig ist. Vor dem Hintergrund gesundheitlicher Ungleichheiten findet die Netzwerkanalyse jedoch selten Anwendung. Mit meinem Vortrag möchte ich die Methode der Netzwerkanalyse näher vorstellen und mit Hilfe von Studien zum Thema genderspezifischen Belastungen erörtern, weshalb dieser relativ neue Ansatz für zukünftige Forschungen hilfreich sein kann.
Informationen zum Vortragenden
PD Dr. Markus Gamper ist Soziologe und Akademischer Rat an der Universität zu Köln. Seine Schwerpunkt liegen in der Netzwerk-, Migrations-, Ungleichheits- und Religions- sowie Gesundheitsforschung. Er ist z.B. Herausgeber des Sammelbandes mit dem Titel Soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten und Erfinder des Netzwerksoftware VennMaker.
2. Vortrag: "Die symbolische Macht der Geschlechterrollenbilder: Gender in Arbeit und Gesundheit"
Michael Gümbel (Sujet Organsiationsberatung)
Wie kaum ein anderes Gesundheitsfeld findet das Betriebliche Gesundheitsmanagement heute noch weitgehend ohne die Berücksichtigung sozialer Determinanten wie der Geschlechterverhältnisse statt. Dabei weisen die Segragation der Arbeitsbereiche oder die Macht der Geschlechterstereotype auf erhebliche Handlungsbedarfe. Am Beispiel von Zuschreibungen in Bezug auf psychische Belastungen werde wichtige Erkenntnisse, Forschungslücken und Anforderungen an die Praxis veranschaulicht.
Informationen zum Vortragenden
Studium von Sozial- und Wirtschaftsgeschichte und Soziologie, seit 1998 Organisationsberater mit den Schwerpunkten Arbeits- und Gesundheitsschutz, insbesondere Gefährdungsbeurteilung psychischer Belastungen, ab 2005 selbstständig unter "Sujet Organisationsberatung", seit 2013 bei Arbeit & Gesundheit e.V., Geschäftsführer und Leiter der Anlaufstelle Perspektive Arbeit & Gesundheit (PAG).