Die strategische Partnerschaft mit der California State University, Long Beach (CSULB) im Bereich Medientechnik läuft seit 2013. Der Lehrendenaustausch wird seit 2017 durch ISAP-Mittel des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD) sowie das „HAW goes USA“-Budget gefördert und spiegelt die besondere Expertise beider Hochschulen wider. 2024 lag der Schwerpunkt der HAW Hamburg-Gastvorträge und Workshops in Long Beach auf Wunsch der CSULB auf der künstlichen Intelligenz und ihrer Rolle in der Filmbranche. Prof. Adam Moore, Chair des Departments Cinematic Art in Long Beach sagte im Vorfeld, „Ich denke es wird ein unglaubliches Werkzeug sein, für alle kreativen Menschen, wenn wir uns in diese neue Ära begeben, und wir möchten gern von der Hamburger-Expertise lernen.“
Im Rahmen von zwei Gastvorträgen vor 160 CSULB-Filmstudierenden sprachen Professor Marco Grimm und Martina Hentig über „Text-zu-Bild“ und „Bild-zu-Video“-Generierung und diskutierten mit den Studierenden über die Chancen und Risiken von KI in Film. Für sie war überraschend, wie viele Studierende Vorbehalte zu KI im Film hatten. Prof. Kent Hayward, Professor für Film Production an der CSULB bestätigt diese Einstellung aus eigenen Gesprächen mit Studierenden. „Ich habe mehrere Studierenden, die gegen KI im Film sind. Sie sagen, dass sie die Modelle wie „Large Language Models“ nicht unterstützen möchten. Das habe ich nicht erwartet. Ich dachte, sie würden es gern einsetzen, um ihre Projekte zu unterstützen.“
Aber es gab auch CSULB-Studierende, die KI nicht so skeptisch gegenüberstanden und mit je zwanzig von ihnen wurde dann in Workshops enger zusammengearbeitet. Die Studierenden konnten verschiedene KI-Tools, wie runway, Copilot Dall-E 3 und Magic Studio ausprobieren, die die HAW Hamburg-Lehrenden mitgebracht hatten und ihre eigenen KI-generierten Clips erstellen. "Die Studierenden waren überrascht, wie einfach es war zu einem Video aus einem generierten Bild zu kommen. Aber gleichzeitig verwundert, wie schwierig es ist, genau das gewünschte Ergebnis zu erreichen", so der Eindruck von Marco Grimm nach der gemeinsamen Arbeit. Und das bestätigt seine aktuelle Meinung zu KI: "Ich glaube, dass wir sehr weit davon entfernt sind, quasi einen roten Button zu generieren, auf dem man drückt, einen Prompt schreibt und dann kommt einen kompletten Film raus."