Aufgrund der COVID19-bedingten Kita- und Schulschließungen haben derzeit viele Kinder keinen Zugang zur Gemeinschaftsverpflegung. Dabei kann die Schulverpflegung einen wertvollen Beitrag zur gesundheitsförderlichen und ausgewogenen Ernährung von Kindern leisten, insbesondere wenn sich die Mittagsmahlzeit am Qualitätsstandard für Schulverpflegung der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) orientiert.
Welche Mittagsmahlzeiten derzeit in den Familien im Homeschooling angeboten werden, ist kaum untersucht. Insbesondere bei sozial Benachteiligten besteht das Risiko, dass keine gesunde und warme Verpflegung für Kinder bereit besteht, äusserte „Foodwatch“ am 31. März 2020.
Auch für Familien, deren Eltern ganztags im Homeoffice arbeiten und häusliche Beschulung, Kinderbetreuung und Berufstätigkeit gleichzeitig meistern müssen, ist ein abwechslungsreiches und gesundheitsförderliches Mittagsessen oftmals schwierig umzusetzen. „Zum einen ist davon auszugehen, dass zeitliche und sonstige Ressourcen knapp sind und gegebenenfalls vermehrt auf Convenience-Produkte oder Lieferdienste wie Pizzaservice zurückgegriffen wird. Zum anderen sind Familien die Qualitätskriterien für eine gesundheitsförderliche Mittagsverpflegung von Schulkindern vielleicht nicht bekannt. So wird möglicherweise bei der Zubereitung von Mittagsmahlzeiten die empfohlene Qualität, beispielsweise das Angebot von ausreichend Gemüse, nicht erreicht“, sagt die Projektleiterin und Ernährungswissenschaftlerin Prof. Dr. Anja Carlsohn von der Fakultät Life Sciences.
„Die aktuelle Situation des Homeschoolings stellt jedoch nicht nur ein Risiko für eine unzureichende Mittagsverpflegung von Schulkindern dar, sondern bietet zugleich auch die Chance Ernährungsbildung in den aktuellen Alltag von Kindern und Jugendlichen zu integrieren“, so Prof. Carlsohn.