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Learning by Playing

Mit dem Edugame „Learning by Playing“ von Karl-Justus Boos und Said-Reza Waezsada werden User*innen zukünftig spielerisch das Programmieren erlernen können. Das Projekt der Arbeitsstelle Migration in Kooperation mit Prof. Dr. Larissa Putzar vom Department Medientechnik der Fakultät Design, Medien und Information (DMI) wird im Rahmen des DigitalChangeMaker Accelerators 2023 als eines von insgesamt 15 Projekten für vier Monate gefördert.

Programmieroberfläche mit Codes

Die Entwicklung des Edugames „Learning by Playing“ ist eingebunden in eine Kooperation der Arbeitsstelle Migration mit dem Department Medientechnik der Fakultät Design, Medien und Information.

Karl-Justus Boos und Said-Reza Waezsada studieren nicht nur beide Media Systems an der Fakultät DMI, sondern sie arbeiten auch gemeinsam in der Arbeitsstelle Migration. Hier wurde ihnen der Rahmen geboten, ihr bereits von der Hamburg Open Online University (HOOU) geförderte Projekt „Learning by Playing“ weiterzuentwickeln. „Wir erstellen Videos mit interaktiven Inhalten für Lernkurse, die in verschiedenen Sprachen Lehrinhalte spielerisch vermitteln“, so Karl-Justus Boos.

Wir erstellen Videos mit interaktiven Inhalten für Lernkurse, die in verschiedenen Sprachen Lehrinhalte spielerisch vermitteln,

Karl-Justus Boos

Der Schritt von der Idee hin zum tatsächlichen Projektstart verlief dabei agil. „Am Anfang haben wir sehr groß gedacht und wollten ein Lernspiel für die gesamte HAW Hamburg entwickeln. Im Austausch mit unseren Dozent*innen wurde dann klar: Es ist besser, klein zu starten. Also konzentrieren wir uns jetzt darauf, mithilfe von Gamification Studierenden das Programmieren näher zu bringen“, so Boos. Und auch diesen Ansatz konnten die beiden Studenten noch weiter spezifizieren, wobei unter anderem ihre Arbeit in der Arbeitsstelle Migration eine wichtige Rolle spielt: „Es ist uns bei der Entwicklung des Lernspiels wichtig, dass die Inhalte in mehreren Sprachen sind und auf unterschiedliche Weise vermittelt werden, denn unsere Zielgruppe sind unter anderem Menschen mit eigener Flucht- oder Migrationserfahrung“, ergänzt Said-Reza Waezsada. „Der Vorteil von einem Spiel im Vergleich zur klassischen Vermittlung von Lerninhalten ist, dass es universell und kulturübergreifend verständlich ist. Zudem arbeiten Menschen mit unterschiedlichster Sprach- und Bildungssozialisation daran und entwickeln so unterschiedlichste Lernwege."

„Als Programmier-Tutor weiß ich, dass natürlich Wissen vermittelt werden muss, aber Sicherheit zu bekommen, bei dem, was ich mache, ist genauso entscheidet. Mit dem Spiel nehme ich den Druck raus, denn es macht Spaß – und ich lerne dabei auch noch programmieren. Daher ist es uns wichtig, dass wir „Learning by Playing“ so anlegen, dass es in erster Linie ein gutes Spiel ist, mit dem man zusätzlich lernt. Und nicht umgekehrt“, so Waezsada weiter. Und eine dritte Komponente ist ebenfalls wichtig: Das Spiel soll modular angelegt sein, damit später andere Studierende es um neue Lerninhalte selbst erweitern können.  

Als Programmier-Tutor weiß ich, dass natürlich Wissen vermittelt werden muss, aber Sicherheit zu bekommen, bei dem, was ich mache, ist genauso entscheidet. Mit dem Spiel nehme ich den Druck raus, denn es macht Spaß – und ich lerne dabei auch noch programmieren.

Said-Reza Waezsada

Ein Konzept, das neben dem Stifterverband, der das Projekt im Rahmen DigitalChangeMaker Accelerators 2023 bis Ende 2023 fördert, auch die HOOU überzeugte, die eine Förderung bis Ende 2024 zusagte. Damit können Karl-Justus Boos und Said-Reza Waezsada nicht nur auf finanziellen Support zurückgreifen, sondern auch auf einen fachlichen Austausch: „Neben der finanziellen Unterstützung ist hier vor allem das Netzwerk für uns sehr interessant. Viele Studierende haben ähnliche Projekte – auch wenn sie aus anderen Bereichen kommen – und wir erfahren eine tolle, gegenseitige Unterstützung. Viele haben angeboten, den Prototypen zu testen. Die regelmäßigen Treffen in unseren Peer-Gruppen und Netzwerken sind echt hilfreich,“ so Boos. „Die Förderung der HOOU und der Arbeitsstelle Migration laufen zum Glück noch bis Ende 2024. Ohne die Förderung könnten wir das Projekt nicht umsetzen“, erklärt Waezsada. „Zudem ist es großartig, dass wir auf die fachlichen Kompetenzen bei der Arbeitsstelle Migration und bei der DMI zählen können.“

Einen ersten Prototypen von „Learning by Playing“ möchten Karl-Justus Boos und Said-Reza Waezsada bis Ende 2023 entwickelt haben, um es innerhalb ihrer Peer-Gruppe beim Stifterverband testen zu lassen, für Anfang 2024 planen sie Tester*innen an der HAW Hamburg zu suchen.

Neben der finanziellen Unterstützung ist hier vor allem das Netzwerk für uns sehr interessant. Viele Studierende haben ähnliche Projekte – auch wenn sie aus anderen Bereichen kommen – und wir erfahren eine tolle, gegenseitige Unterstützung.

Karl-Justus Boos

Allen, die jetzt vor der Frage stehen, ob sie auch ein Projekt starten wollen, können die beiden Studenten nur raten: Macht es! „Die Arbeit im Projekt bringt mich mit den verschiedenen Personen und ihren unterschiedlichen Kompetenzen zusammen. Ich kann damit meine eigenen Kompetenzen erweitern und im Austausch vieles abseits meines eigentlichen Studiums lernen. Das Projekt hilft mir, mich weiterzuentwickeln. Außerdem übt es in Geduld – selten gelingt etwas gleich wie geplant“, weiß Waezsada und Boos ergänzt: „Heute geht meist alles schnell, schnell – schnell studieren, schnell einen Abschluss machen, schnell in den Job starten. Ich kann nur empfehlen, so viel wie möglich in der Studienzeit auszuprobieren und mitzunehmen. Unser Projekt hat gezeigt, dass es anders kommen kann als geplant – wir wollten nur ein Videoprojekt machen und sind jetzt bei Gamification angekommen. Auf dem Weg dorthin haben wir uns mit so vielen unterschiedlichen Personen getroffen und ausgetauscht. Das ist einer der Mehrwerte im Studium, die nicht über die Lehrinhalte vermittelt werden.“

Die Arbeit im Projekt bringt mich mit den verschiedenen Personen und ihren unterschiedlichen Kompetenzen zusammen. Ich kann damit meine eigenen Kompetenzen erweitern und im Austausch vieles abseits meines eigentlichen Studiums lernen.

Said-Reza Waezsada

Die Entwicklung des Edugames „Learning by Playing“ ist eingebunden in eine Kooperation der Arbeitsstelle Migration mit dem Department Medientechnik der Fakultät Design, Medien und Information seit Mitte 2021. Sie setzt sich zum Ziel, eine multikonzeptionelle, mehrsprachige und spielerische Vermittlung von Programmierkompetenzen zu entwickeln. Zentraler Impulsgeber war dabei von Anfang an der Förderpartner Hamburg Open Online University (HOOU) und die gute Vernetzung mit bestehenden Strukturen an der HAW Hamburg wie das interaktive Online-Lernangebot viaMINT, bei dem die ersten Java-Lernkurse bereits hohe Klickzahlen erreicht haben.

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