Wir haben mit Prof. Dr. phil. Julia Quitmann, Professorin für angewandte Entwicklungspsychologie am Department Soziale Arbeit, zu dem internationalen Forschungsprojekt gesprochen, an dem zehn Institutionen aus fünf Ländern beteiligt sind. Taika Bernhardt, Geschäftsführung des CCG, gibt Einblicke in die internationale Zusammenarbeit im Rahmen des CARPE-Netzwerkes.
Liebe Prof. Julia Quitmann, worum geht es in dem Forschungsprojekt LightCure?
Das Forschungsprojekt LightCure kam durch eine interessante Verkettung von Ereignissen zustande. Nach der Veröffentlichung eines Scoping Reviews über gesundheitsbezogene Lebensqualität und die in der Forschung aktuell eingesetzten Patient-Reported Outcome Measures zur Erfassung der Lebensqualität wurde unser Team von Prof. Dr. Martin Gotthardt vom Radboud University Medical Center in Nijmegen, Niederlande, kontaktiert. Er berichtete uns von der geplanten Antragstellung für ein neues EU-Forschungsprojekt zur Behandlung von Patient*innen mit kongenitalem Hyperinsulinismus, einer seltenen, schwerwiegenden Erkrankung bei Neugeborenen und Säuglingen, die durch eine übermäßige Insulinproduktion schwere Hypoglykämien, einer Absenkung der Blutglukose-Konzentration, und Folgeschäden verursacht.
Das Herzstück des Projekts ist die Entwicklung und Erprobung einer gezielten Photodynamischen Therapie mit dem Wirkstoff EX700DX, einer Kombination aus Exendin-4, einem blutzuckersenkendem Mittel, und einem Photosensibilisator. Diese Substanz bindet sich selektiv an die überfunktionierenden Betazellen. Durch Lichtaktivierung wird Sauerstoff freigesetzt, der die betroffenen Zellen schädigt, ohne eine vollständige Pankreatektomie, also Entfernung der Bauchspeicherdrüse, und deren schwerwiegende Folgen zu erfordern. Damit soll es möglich werden, den Blutzucker auf normale Werte zu stabilisieren und den betroffenen Patient*innen ein normales Leben zu ermöglichen.