„Aus der Erfahrung mit rund 100 Projekten, nach Laborsimulationen und realen Praxistests, haben wir eine Doppelstrategie umfassend erprobt, um den Pfad für ein klimaneutrales Energiesystem zu erarbeiten“, erklärt Professor Dr. Werner Beba, Leiter des Competence Center für Erneuerbare Energien (CC4E) an HAW Hamburg und zugleich Koordinator und Sprecher von NEW 4.0. „Dazu gehört, dass mehr Energie in der Erzeuger-Region selbst verwertet wird. Etwa, indem man den Strom-Verbrauch flexibilisiert und den Strombereich auch mit den Sektoren Wärme und Verkehr verknüpft.“ Ein anderer wichtiger Aspekt sei der Aufbau einer intelligenten Informations- und Kommunikations-Infrastruktur, um virtuelle Kraftwerke zu bilden, sowie um über Markt-Plattformen Anreize für diese Flexibilitäten zu setzen.
60 Partner aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik
Im Rahmen dieses Projektes haben 60 Partner aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik zusammen gearbeitet und entlang der gesamten Wertschöpfungskette im Energiebereich untersucht, wie die Versorgung mit Ökostrom rund um die Uhr sichergestellt werden kann. Die große Herausforderung der Energiewende liegt ja nicht allein darin, ausreichende Strommengen durch regenerative Anlagen mittels Sonne, Wind oder Biogas bereitzustellen. Es geht vor allem um die Integration der vielen großen und kleinen Stromproduzenten und Stromverbraucher in ein ganzheitliches System, damit sie von den Netzbetreibern erfasst werden können. Die müssen zugleich garantieren, dass Frequenz und Spannung im Netz jederzeit im Gleichgewicht sind. Außerdem müssen die Erneuerbaren in Zukunft notwendige Systemaufgaben übernehmen, die bislang Kohle- und Atomkraftwerke erbringen: Regelenergie, Momentanreserve, Blindleistung und Schwarzstart-Fähigkeit.