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Konflikte im Hochschulalltag

Vertrauensvolle Hilfe bei Sexismus, Mobbing oder Streit

Johannes Biemelt arbeitet in der Vertrauensstelle der HAW Hamburg und vertritt dort die Fakultät Technik und Informatik. Zusammen mit seinen Kommilitone*innen aus den drei weiteren Fakultäten der Hochschule sowie der Vertrauensdozentin Prof. Dr. Carmen Gransee berät er bei Konflikten, Streitigkeiten, Mobbing oder Diskriminierung.

 

Johannes Biemelt studiert an der Fakultät Technik und Informatik und arbeitet in der Vertrauensstelle

Bei Konflikten, Streitereien oder Diskriminierung ein vertrauensvoller Ansprechpartner: Johannes Biemelt aus der Vertrauensstelle.

Johannes, Du arbeitest in der Vertrauensstelle der HAW – was ist darunter zu verstehen?
Die Vertrauensstelle ist bei schwierigen Situationen und Konflikten zwischen Studierenden und dem Hochschulpersonal eine wichtige Anlaufstelle. Dabei sind wir sowohl für die Studierenden als auch für die Lehrenden da. Vertraulichkeit steht für uns an oberster Stelle, außerdem sind wir neutral und unterstützen alle Konfliktparteien gleichermaßen. Um dies sicherzustellen, arbeiten wir stets im Tandem – bestehend aus Prof. Dr. Carmen Gransee als Vertrauensdozentin und einem von uns Studierenden.

Wer kann eure Hilfe in Anspruch nehmen?
Alle, die an der HAW Hamburg studieren, lehren oder arbeiten. Jeder kann zu uns kommen, der Unterstützung oder Beratung benötigt, um Konflikte und schwierige Situationen zu bewältigen.

Bei welchen Problemen kommen Studierende auf euch zu?
Meistens geht es um schlechte Umgangsformen sowie unangemessene Kommentare. Es kann aber auch sein, dass ein Studierender ein Problem während des Praxissemesters hat. Auch dann sind wir gern klärende Partei. Ganz generell unterstützen wir bei Problemen in der Studienorganisation oder bei Konflikten in Prüfungsbelangen – jedoch nicht, wenn es um die konkrete Benotung geht. Außerdem werden wir bei sozial unverträglichen Umgangsformen, bei Beschwerden über rassistische oder sexistische Äußerungen sowie Ohnmachtserfahrungen durch ungleiche Machtverteilungen zu Rate gezogen.

Im vergangenen Semester hatten wir es viel mit Streitigkeiten zwischen Studierenden im Rahmen von Gruppenarbeiten zu tun. Häufig geht es auch um unterschiedliche Auslegung von Absprachen zwischen Lehrenden und Studierenden – zum Beispiel wenn es um Abgabefristen und die Handhabung von Fehlzeiten geht. Wir wurden jedoch auch schon eingeschaltet, weil antisemitische Äußerungen gefallen sind oder Studierende sich diskriminiert fühlten – das ist natürlich ein absolutes No-Go! Daher ist es immens wichtig, diese Konflikte stets anzusprechen und konstruktiv mit ihnen umzugehen.

Wie sieht die Hilfe aus, die ihr leisten könnt?
Bei Problemen versuchen wir, einen neutralen Boden zum Austausch zu bieten, damit die Betroffenen eine Lösung finden können. Wir vermitteln aber auch bei unüberbrückbaren Differenzen. Das ist ganz verschieden. Von einer Beratung bei schwierigen oder konflikthaften Situationen im Hochschulalltag über konkrete Unterstützung, bis hin zur Mediation – unsere Hilfen richten sich stets nach den Problemen und Bedürfnissen. Wenn über unsere Arbeit hinaus Beratungsbedarf besteht, leiten wir natürlich auch an dritte Anlaufstellen weiter. Manchmal reicht es unseren Klient*innen jedoch schon, einfach mal mit einer neutralen Person über das Problem zu sprechen. Auch dafür sind wir gern da.

Wo finden euch die Studierenden? Wie können sie mit euch in Kontakt treten?
Wir haben leider kein Büro oder Sprechstunde – das hat sich in der Vergangenheit nicht bewährt. Am Besten könnt ihr mit uns daher via E-Mail Kontakt aufnehmen. Die Adressen findet ihr auf unserer Webseite.  Für jede Fakultät findet ihr dort den/die richtige*n Ansprechpartner*in. Ihr könnt jedoch auch frei wählen, wenn euch beispielsweise lieber ist, das Problem mit einer gleichgeschlechtlichen Person zu besprechen.
Seit diesem Semester dürfen wir außerdem Zernila Zaheer und Prof. Dr.-Ing. Martin Lapke in unserem Team begrüßen. Unter conflictmanagement (at) haw-hamburg (dot) de kümmern sie sich ab sofort um die Anliegen unserer internationalen Studierenden.

Natürlich dürft ihr uns auch persönlich auf dem Campus ansprechen!

(Die Fragen stellte Tiziana Hiller)

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