Das EQT kombiniert theoretisches Wissen rund um Gender Bias mit interaktiven Übungen. Herzstück ist ein Kartenspiel, das reale Szenarien von Diskriminierung simuliert, ergänzt durch ein Handbuch mit Statistiken und Argumenten zur Förderung von Gleichstellung. Der spielerische Zugang erleichtert es, komplexe und oft sensible Themen zugänglich zu machen.
Für die Teilnehmenden des Studiengangs „Medien und Kommunikation B.A.“ war der Workshop nicht nur eine Übung in kritischem Denken, sondern auch eine praktische Vorbereitung auf ihre zukünftigen Berufe. In der Medien- und Kommunikationsbranche spielt die Darstellung und Ansprache von Zielgruppen eine zentrale Rolle. Der bewusste Umgang mit Gender Bias und die Einbeziehung von Vielfalt und Inklusion sind nicht nur ethisch geboten, sondern auch entscheidend für eine authentische und nachhaltige Kommunikation. Die Workshop-Inhalte gaben den Studierenden das Rüstzeug, um diese Aspekte in ihre zukünftigen Strategien einzubinden und so eine inklusive Markenkommunikation und Mediengestaltung zu fördern.
Während das EQT ursprünglich im Rahmen der Geschlechtergerechtigkeit entwickelt wurde, zeigte der Workshop, dass es weit darüber hinaus eingesetzt werden kann. Im Hochschulkontext ergeben sich beispielsweise Fragen wie: Welche Maßnahmen ermöglichen Diversity-Schulungen für Lehrkräfte? Wie lässt sich der Anteil weiblicher Lehrbeauftragter steigern? Die Teilnehmenden diskutierten diese Aspekte intensiv und zeigten, wie konkrete Maßnahmen zur Förderung von Gleichstellung und Inklusion in den Hochschulalltag integriert werden könnten.
Geleitet wurde der Workshop von Emma Defty, Strategische Designerin bei Ellery Studio im Team „Foresight und Partizipation“. Sie nutzt Methoden wie Spekulatives und Inklusives Design, um transformative Zukunftsszenarien zu gestalten. Ihre Arbeit verdeutlicht, wie Design und Zukunftsforschung dabei helfen können, gesellschaftliche Herausforderungen sichtbar zu machen und Lösungen zu entwickeln, die auch in Bildungseinrichtungen Anwendung finden.
Die Exkursion wurde durch Mittel aus dem Diversity- und Gleichstellungsfonds der Fakultät Design, Medien, Information sowie des Departments Information und Medienkommunikation der HAW Hamburg unterstützt. Dies unterstreicht die Relevanz des Themas an der Hochschule, die in ihren Initiativen unter anderem darauf abzielt, den Frauenanteil in Lehre und Forschung zu erhöhen und Diversität hochschulweit zu stärken.
Der Workshop und die Exkursion nach Berlin zeigen, wie Hochschule und Praxis erfolgreich zusammenarbeiten können. Die Studierenden nahmen nicht nur fundiertes Wissen, sondern auch konkrete Impulse für den Hochschulalltag mit. Die Exkursion ist ein Beispiel dafür, wie akademisches Wissen und gesellschaftliches Engagement zu einer nachhaltigeren und gerechteren Hochschulkultur beitragen können.
Jan Homburg
Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Department IMK
jan.homburg (at) haw-hamburg (dot) de
Allgemeiner Kontakt zur Gleichstellung DMI
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