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Internationale CARPE-Konferenz

Wie geht Internationalisierung in Corona-Zeiten?

Der internationale Austausch, das gemeinsame Forschen und Arbeiten an ähnlichen Fragestellungen werden derzeit durch die weltweite Pandemie erschwert. Dennoch – oder gerade deshalb – findet vom 27. bis 29. Oktober 2021 die internationale CARPE-Konferenz online statt. CARPE steht für Consortium on Applied Research and Professional Education. Das Motto der diesjährigen Konferenz lautet: Strengthening Partnerships.

Prof. Dr.-Ing. Porträtbild von Peter Wulf, Vizepräsident für Forschung, Transfer und Internationales

Prof. Dr.-Ing. Peter Wulf, Vizepräsident für Forschung, Transfer und Internationales, zum internationalen Austausch, dem gemeinsamen Forschen und Arbeiten an ähnlichen Fragestellungen während der derzeitigen weltweiten Pandemie.

Was die Lehrenden und Forschenden auf der Tagung erwartet, die von der Universität Debrecen/Ungarn ausgerichtet wird, und welche Pläne Prof. Dr.-Ing. Peter Wulf, Vizepräsident für Forschung, Transfer und Internationales, für die HAW Hamburg hat, darüber haben wir mit ihm gesprochen.

Herr Wulf, drei Semester Pandemie, das heißt auch, drei Semester eingeschränkter internationaler Austausch – wie hat sich dies auf die Strategie zur Internationalisierung der HAW Hamburg insgesamt ausgewirkt?
Trotz aller Schwierigkeiten und Herausforderungen, die die Pandemie im internationalen Austausch mit sich gebracht hat, hat die grundsätzliche Ausrichtung der HAW Hamburg auf eine ausgeprägte Internationalisierung von Studium, Lehre und Forschung weiterhin eine hohe Priorität. Die Pandemie hat nicht die Internationalisierung als solche in Frage gestellt, sondern vielmehr das „Wie“ in der praktischen Umsetzung. Da wir aktuell an der Weiterentwicklung der bereits vorliegenden Internationalisierungsstrategie arbeiten, gibt uns das die Gelegenheit, die Erkenntnisse und Erfahrungen aus der Pandemie hier einfließen zu lassen und über neue Formate nachzudenken.

Ein Schlagwort der Digitalisierung ist, dass die Welt näher zusammenrückt. Sehen Sie im Bereich Internationalisierung Chancen, die sich durch die Corona-Zeit ergeben haben?
Durch die Pandemie haben wir im internationalen Austausch nicht nur Einschränkungen erlebt. Wir haben auch gesehen, dass die damit einhergehende weltweite Verbreitung und Anerkennung der digitalen Tools ganz neue und vor allem eher unkomplizierte Möglichkeiten der Kollaboration mit sich bringen. Diese digitalen Möglichkeiten können natürlich nicht die Erfahrungen eines längeren Auslandsaufenthalts aufwiegen, für kurzzeitige Austausche sind sie aus verschiedenen Gründen eine attraktive Alternative. Daher gehe ich davon aus, dass die digitalen Möglichkeiten in der Internationalisierung von Studium, Lehre und Forschung sowie der Administration an Bedeutung gewinnen und damit zusätzlich interkulturelle Kompetenzen in der Breite gefördert werden.

Durch die Pandemie haben wir im internationalen Austausch nicht nur Einschränkungen erlebt. Wir haben auch gesehen, dass die damit einhergehende weltweite Verbreitung und Anerkennung der digitalen Tools ganz neue und vor allem eher unkomplizierte Möglichkeiten der Kollaboration mit sich bringen.

Prof. Dr.-Ing. Peter Wulf, Vizepräsident für Forschung, Transfer und Internationales an der HAW Hamburg

Im Herbst findet die CARPE-Konferenz statt. Im Vorfeld haben sich so genannte Special Interest Groups (SIG) gebildet. Für viele Wissenschaftler*innen der HAW Hamburg bietet sich die Möglichkeit, gemeinsam mit unseren europäischen Partner*innen in definierten Themenfeldern zusammenzuarbeiten. Wie wird sich das auf die HAW Hamburg und unsere internationale Forschungs- und Bildungsperspektive auswirken?
Durch die Hervorhebung ausgewählter Themenbereiche über die SIG wird ein Mitwirken im CARPE-Netzwerk zukünftig attraktiver werden. Es vereinfacht beispielsweise das bislang etwas umständliche Aufspüren von Forschungs- oder Lehrpartnern in den CARPE-Hochschulen, die zu den eigenen Interessen passen. Die Themenbereiche bieten eine gute Orientierung und sind dennoch nicht zu schmal angelegt, so dass die Bandbreite der Gruppen viele fachliche Anknüpfungspunkte ermöglichen und dennoch überschaubar bleiben. Die SIG sind ein echter Gewinn für CARPE und damit für die HAW Hamburg, um die europäische Perspektive nachhaltig zu erweitern.

Peter Wulf, fotografiert am Berliner Tor 5 am 23.06.2020

Mit den Impulsen aus der Konferenz werden wir die strategische Vertiefung der Zusammenarbeit im Netzwerk sehr gut fortsetzen können.

Prof. Dr.-Ing. Peter Wulf, Vizepräsident für Forschung, Transfer und Internationales an der HAW Hamburg

Welchen Mehrwert bietet die kommende Tagung über die SIG hinaus, wer sind die neuen Partner im CARPE-Verbund, welche Entwicklungschancen sehen Sie für das Netzwerk?
Da sich die Kolleg*innen durch die SIG schon etwas besser kennengelernt haben, gehe ich davon aus, dass der Austausch auf der CARPE-Konferenz trotz des Online-Formats sehr freundschaftlich und anregend sein wird. Dieser intensive, interdisziplinäre und internationale Austausch ist sicher das entscheidende Kennzeichen der Konferenz. Dabei werden wir auch insbesondere die neuen CARPE-Partner – die Politécnico do Porto aus Portugal und die University of the West of Scotland – besser kennlernen. Mit den Impulsen aus der Konferenz werden wir die strategische Vertiefung der Zusammenarbeit im Netzwerk sehr gut fortsetzen können.

Zum Schluss noch einmal zum Thema Austausch: Wie betreiben Sie in den aktuellen Zeiten Networking mit Ihren internationalen Kolleg*innen im CARPE-Netzwerk?
Neben gelegentlichen bilateralen Kontakten treffen wir uns regelmäßig im CARPE Steering Committee. Aktuell natürlich nur über Online-Tools. Für diese fokussierten Sitzungen ist das aber ideal. Ich sehe zudem auch, dass einige meiner internationalen Kolleg*innen in den sozialen Medien aktiv sind und kann so recht gut aktuelle Entwicklungen bei den Partnern verfolgen. Trotzdem freue ich mich sehr darauf, alle in Präsenz kennenzulernen. Da ich erst seit dem vergangenen Jahr im Amt bin, hat sich dies für mich noch nicht ergeben.

Vielen Dank für das Gespräch!

Interview: Katharina Jeorgakopulos, Anke Blacha / Text: Kathrin Rath

CARPE Konferenz

27.-29. Oktober 2021 – ONLINE

Der Titel der diesjährigen CARPE Konferenz „Strengthening Partnerships“ nimmt Bezug zur Bedeutung und Vielschichtigkeit von „Partnerschaften“ im internationalen Hochschulkontext. Neben dem Austausch und der Vernetzung mit Kolleg*innen aus anderen CARPE Hochschulen wird die Wichtigkeit der Zusammenarbeit mit externen Partnern deutlich, was sich in den Keynote-Speakern widerspiegelt. Mit dabei sind unter anderem Vertreter von BMW, die in den nächsten Jahren die Errichtung einer der weltweit größten Produktionsstätten für E-Autos in Debrecen, dem ausrichtenden Partner der CARPE Konferenz, planen, sowie vom ungarischen Innovationsministerium und der Stadt Debrecen.

Zudem bieten verschiedene Plenary Sessions die Möglichkeit der Diskussion folgender Themen:

  • „Future Universities; The Role of the Campus“
    In dieser Sitzung geht es um die Möglichkeiten von Hochschulen, den Campus der Zukunft durch Kreativität, Ideen und Umwidmung von Flächen aktiv neu zu gestalten.
  • „Universities in innovation ecosystems“
    Ziel dieser Sitzung ist es, das Konzept und die Transformation regionaler Innovationsökosysteme und insbesondere deren Ausweitung auf eine internationale Ebene zu diskutieren. Ausgewählte Beispiele verschiedener CARPE Partner sollen Ansätze und Möglichkeiten der Zusammenarbeit verdeutlichen.
  • „Aligning Science with Society“
    In dieser Session werden verschiedene Möglichkeiten und Ansätze, Wissenschaft und Gesellschaft zu verknüpfen vorgestellt und das Konzept der „Partizipation“ im Forschungskontext erläutert.

Last but not least: Die neuen CARPE Partner Politécnico do Porto (P.PORTO) und University of the West of Scotland werden sich vorstellen und einen Einblick in ihre Hochschulen und die Möglichkeit der Zusammenarbeit geben.

Mehr zur Konferenz und die Möglichkeit zur Anmeldung findet sich auf der Website.

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