Die Website sensibilisiert nicht nur für Diskriminierungsformen, sondern bietet Tipps und Hilfestellungen, wie Diversitätsbewusstsein in der Mediengestaltung besser verankert werden kann. Die Website wurde an der Stabsstelle Gleichstellung der HAW Hamburg unter der Leitung von Isabel Collien entwickelt. Wir haben mit Isabel Collien und Sofia Mintre, Projektkoordinatorin der OER Diversify in der Stabsstelle Gleichstellung über die neue Webseite gesprochen.
An wen richtet sich diese Seite, wer ist die Zielgruppe?
Sofia Mintre: Zielgruppe der Webseite sind all diejenigen, die sich für Medien interessieren, mit Medien arbeiten und durch sie Öffentlichkeit schaffen. Also, beispielsweise Journalist*innen, Kameraleute, Blogger*innen oder Fotograf*innen. Eine weitere Zielgruppe sind Lehrende in diesen Bereichen – von Hochschullehrenden bis hin zu Menschen in der Vermittlung von Medienkompetenzen oder politischer Bildungsarbeit.
Vielen Menschen ist nicht bewusst, dass ihre Form der Kommunikation andere eventuell verletzen kann bzw. nicht mehr zeitgemäß ist. Wie wollen Sie mit diesem Angebot sensibilisieren?
Isabel Collien: Wir geben auf unserer Webseite viele praktische Tipps, wie die eigene Medienarbeit reflektiert und diversitätsbewusster gestaltet werden kann. Unsere Botschaft ist dabei: Wir sind alle nicht perfekt, aber lernfähig!
Diversitätsbewusste Mediengestaltung bedeutet, offen zu sein für Kritik und neue Perspektiven. Sich selbst zu hinterfragen, auszuprobieren, damit zu scheitern, es besser zu machen und weiterzugehen. Diversitätsbewusste Medienarbeit ist ein vielschichtiges und dynamisches Feld. Kein Mensch kann also alles darüber wissen. Lernbereitschaft, Kritikfähigkeit und Mut sind der Schlüssel. Gleichzeitig bleiben wir bei dieser individualisierten Perspektive nicht stehen. Wir bieten Hintergrundwissen zu verschiedenen Diskriminierungsformen. So können Interessierte lernen, dass Sexismus noch mehr ist als ein Plakat mit klischeehaften Abbildungen von Frauen. Wir müssen über Gehälter und Entscheidungspositionen in der Medienbranche sprechen und darüber, wie bestimmte Normvorstellungen des Sprechens, Kleidens und Seins ausschließend wirken können.