Beratung und allgemeine Informationen zum Publizieren
Als Team der Publikationsservices beim HIBS möchten wir Sie bei jedem Schritt des Publikationsprozesses unterstützen und beraten. Wir bieten individuelle Beratungen und Workshops an, um Angehörigen der HAW Hamburg dabei zu helfen, ihre Arbeit optimal zu publizieren und zu verbreiten.
Unsere Beratungen decken Themen wie die Wahl der passenden Zeitschrift für Ihre Publikation, die Nutzung des hochschuleigenen Repositoriums REPOSIT für Veröffentlichungen und bibliografische Einträge, Möglichkeiten der Zweitveröffentlichung sowie Publizieren in Open-Access-Zeitschriften ab. Darüber hinaus unterstützen wir Sie gerne bei Fragen rund um den HAW-eigenen Publikationsfonds, die Transformationsverträge (z. B. SAGE, Springer Nature, Wiley), die Publikation von Forschungsdaten, die ORCID iD oder die Angabe von Funding Acknowledgements in Veröffentlichungen.
Wir laden alle Forschenden der HAW Hamburg ein, unser Beratungsangebot zu nutzen. Kontaktieren Sie uns gerne unter hibs.oa (at) haw-hamburg (dot) de, wenn Sie Fragen haben, Unterstützung benötigen oder einen Beratungstermin vereinbaren wollen. Wir freuen uns darauf, mit Ihnen zusammenzuarbeiten und Ihre Forschungsergebnisse bestmöglich zu veröffentlichen.
Kontakt Publikationsservices
Dr. Steffen Rudolph
Stiftstraße 69
20099 Hamburg
ORCID
ORCID, die Open Researcher and Contributor ID, ist ein anerkannter Standard zur Identifikation von Forschenden. Ermöglicht wird damit die eindeutige Verknüpfung einer Person mit ihren Publikationen und Forschungsaktivitäten. Aktuell (September 2020) gibt es bereits über 9 Millionen Nutzer*innen.
Hier finden Sie einen beispielhaften ORCID-Record.
Über ORCID
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ORCID ist eine 2010 gegründete gemeinnützige Non-Profit-Organisation, deren wesentliches Ziel die Schaffung einer eindeutigen Identifikation von Autor*innen ist, sodass über Fachdisziplinen, Grenzen und Zeitabschnitte hinweg Beiträge und Zugehörigkeiten sicher zu Personen zugeordnet werden können.
ORCID stellt Ihnen deshalb eine dauerhafte digitale Kennung (die 16-stellige individuelle ORCID iD) kostenfrei zur Verfügung, die Sie allein besitzen und vollständig kontrollieren. Diese persönliche ORCID iD unterscheidet Sie entlang Ihrer gesamten Karrierelaufbahn von anderen Forschenden und verbindet Sie mit Ihren Forschungsaktivitäten.
Gelöst wird damit auch das Problem einer inkorrekten Zuordnung von Publikationen bei namensgleichen Personen, bei Namensvarianten und Namensänderungen oder bei der fehleranfälligen Umschrift von Umlauten sowie diakritischen Zeichen in anderen Sprachen.
Auf der ORCID-Plattform ist unter Ihrer ID eine persönliche Profilseite zu sehen, die Ihre Forschungsaktivitäten (Publikationen, Zugehörigkeiten zu Institutionen etc.) abhängig von Ihren selbstgewählten Sichtbarkeitseinstellungen öffentlich präsentiert.
Mit der ORCID iD können in erster Linie wissenschaftliche Publikationen, aber auch weitere berufliche Informationen wie etwa Mitgliedschaften, erhaltene Stipendien oder Förderungen verknüpft werden. Zudem können Sie Ihre ORCID iD verwenden, um mit anderen Systemen (z. B. Datenbanken wie Scopus, Google Scholar oder ResearchGate) Informationen auszutauschen.
In wachsendem Maße wird zur Identifikation von Autor*innen bei der Einreichung von Artikeln bei Verlagen, bei Anträgen von Forschungsförderern oder beim Upload auf Repositorien die Verwendung einer ORCID iD empfohlen.
Vorteile der ORCID iD
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- persönliche iD mit eindeutiger Zuordnung der eigenen Forschungsaktivitäten
- Verbesserung der Auffindbarkeit und Sichtbarkeit
- Anreicherung des persönlichen Profils um Namensvarianten, wissenschaftlichen Lebenslauf, Institutionszugehörigkeiten, Forschungsprojekte, Stipendien etc.
- volle Kontrolle über eigene Angaben und die öffentliche Sichtbarkeit der Einträge
- dauerhafte Zuordnung der ORCID und Beibehaltung der ORCID iD bei Namensänderung oder Institutionswechsel
- automatisierte Pflege von Publikationslisten über Datenaustausch (u. a. mit Scopus, Web of Science, Crossref, Datacite möglich)
- Verwendung der ORCID iD zur Identifikation bei der Einreichung von Artikeln, bei Anträgen oder beim Upload von Dokumenten auf Repositorien
- Beitrag zu Sichtbarkeit und Transparenz von Forschungsaktivitäten
Wie bekomme ich eine ORCiD ID?
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- Sie können Ihre ORCID iD kostenlos bei ORCID registrieren.
- In einem ersten Schritt benötigen Sie nur Ihren Namen, eine gültige E-Mail-Adresse und ein Passwort.
- Sie können jederzeit Ihr Profil mit weiteren Informationen zu Publikationen, Institutionen etc. anreichern und individuell Sichtbarkeitseinstellungen vornehmen.
- Um Ihre Sichtbarkeit zu erhöhen, sollten Sie mindestens Ihre Publikationen mit Ihrer ORCID iD verknüpfen.
Funding Acknowledgements
Grundlegend sind „Funding Acknowledgements“ Hinweise zur finanziellen Förderung von Forschungsvorhaben sowie den daraus resultierenden Veröffentlichungen. Forschende machen so die Finanzierung ihrer Forschung transparent nachvollziehbar und kommen damit der häufig geforderten Pflicht nach, auf fördermittelgebende Einrichtungen in Publikationen hinzuweisen. Zusätzlich ermöglicht die korrekte Angabe der Förderung bibliometrische Analysen und Auswertungen über Datenbanken wie Scopus oder Web of Science.
In Zeitschriftenartikeln findet sich der Verweis auf Förderungen häufig am Ende unter „Funding“ bzw. „Acknowledgements“. In Monografien und Sammelbänden wird oft das Impressum für den Hinweis auf Fördermittelgeber genutzt. Abhängig von der Förderinstitution sind mitunter präzise Angaben zur Förderung im Rahmen von Publikationen vorzunehmen, wie z. B. bei der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG).
Funding Acknowledgements richtig einsetzen
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Um „Funding Acknowledgements“ in einer Publikation richtig anzugeben, beachten Sie bitte folgende Punkte:
- Nutzen Sie bitte Ihren HAW-E-Mail-Account für die Kommunikation mit Verlagen.
- In Ihrer Veröffentlichung sollten Sie deutlich machen, in welchem Projekt- bzw. Drittmittel-Kontext („Research Funding Acknowledgement“) diese entstanden ist.
- „Publication Funding Acknowledgements“ machen deutlich, welche finanziellen Zuschüsse die Autor*innen zu den Kosten des Publikationsprozesses (z. B. DFG-Publikationsbeihilfe, Druckkostenzuschüsse von Stiftungen etc.) erhalten haben.
- Häufig findet sich der Hinweis auf die projektspezifische Förderung und die finanzielle Förderung der Publikation in einer gemeinsamen Sektion, die etwa als „Funding“ oder „Acknowledgments“ betitelt ist.
- Geben Sie außerdem Ihre institutionelle Zugehörigkeit (Affiliation) an der HAW Hamburg korrekt an, damit die Zuordnung zur Einrichtung im Einreichungsprozess, bei bibliometrischen Analysen und Erfassungen in Datenbanken (z.B. Scopus) einwandfrei erfolgen. Die englische Schreibweise der „Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg“ ist „Hamburg University of Applied Sciences“.
Sollten Sie Fragen haben, können Sie sich jederzeit an hibs.oa (at) haw-hamburg (dot) de wenden.
Hinweis bei der Förderung durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG)
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Publikationen aus der DFG-Förderung müssen einen Hinweis in der folgenden Form enthalten (siehe DFG-Verwendungsrichtlinien):
„Gefördert durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) – Projektnummer(n)“.
In fremdsprachigen Publikationen sollte zudem eine Übersetzung der DFG in die Zielsprache ergänzt werden, z. B.
„funded by the Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG, German Research Foundation) –Projektnummer(n)“.
Die Projektnummer des referenzierten Vorhabens ist dem Bewilligungsschreiben oder dem Projektinformationssystem GEPRIS zu entnehmen. Nimmt eine Veröffentlichung auf mehrere Projekte Bezug, müssen die Nummern mit Semikolon getrennt werden.
Vorgaben bei der Förderung durch den Publikationsfonds der HAW Hamburg
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Bei erfolgreicher Förderung durch den Publikationsfonds muss auf die Förderung im Artikel hingewiesen werden. Beispielhafte Formulierungen sind:
„Die Open-Access-Publikationsgebühr wurde durch den Open-Access-Publikationsfonds der Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg gefördert.“
Bei fremdsprechsprachigen Publikationen:
„We gratefully acknowledge support for the article processing charge by the Open Access Publication Fund of Hamburg University of Applied Sciences.“
Weitere Informationen zum Publikationsfonds finden Sie hier.
Seriöse Journale vs. Raubverlage / Predatory Publishing
Wenn Anbieter von Zeitschriften und Konferenzen bewusst wissenschaftliche Qualitätskriterien unterlaufen, spricht man häufig von "Fake-/Pseudo-Journals" bzw. "Predatory Publishing": Hier werden fachliche Seriosität nur vorgetäuscht und etablierte Qualitätsstandards vernachlässigt, um letztlich Profite über Publikations- oder Konferenzgebühren zu generieren. Mitunter werden Open-Access-Publikationen damit assoziiert, jedoch ist Predatory Publishing kein spezifisches Problem von Open Access.
Typische Kennzeichen unseriöser Publikationsorgane und Konferenzen
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- Ungefragte, teils aggressive Bewerbung des Angebots per E-Mail
- Anschein von Seriosität über Namensähnlichkeit zu etablierten Zeitschriften und Konferenztitel sowie Nachahmung bekannter Erscheinungsbilder
- Keine angemessene Qualitätssicherung wie Peer-Review
- Editorial-Boards mit unbekannten/erfundenen Personen und/oder Aufführung von Mitgliedern ohne deren Kenntnis und Zustimmung
- Angaben zu Journal Impact Factor, Herausgeber*innen und Gremienmitgliedern, die in Datenbanken oder auf persönlichen Seiten der Personen nicht auffindbar sind
Think. Check. Submit
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Wichtig zu beachten ist, dass das Publizieren bei diesen unseriösen Anbietern nicht den Anforderungen der guten wissenschaftlichen Praxis (https://www.dfg.de/download/pdf/foerderung/rechtliche_rahmenbedingungen/gute_wissenschaftliche_praxis/kodex_gwp.pdf) entspricht und durchaus negative Effekte für Ihre wissenschaftliche Laufbahn haben kann, da keine verlässliche Qualitätssicherung Ihrer Beiträge stattfindet.
DFG-Informationen zur guten wissenschaftlichen Praxis
Sie sollten für die Publikation Ihrer Forschung und die Teilnahme an Konferenzen deshalb immer überprüfen, ob es sich um seriöse Anbieter handelt. Meist gibt es nicht ein einzelnes Merkmal anhand dessen sie die mangelnde Seriosität feststellen können. Unter thinkchecksubmit.org finden Sie daher viele Kriterien, die Sie bei der Auswahl einer Zeitschrift oder eines Verlags berücksichtigen sollten. Für die deutsche Version klicken Sie hier. Für Konferenzen finden Sie eine Checkliste unter thinkcheckattend.org.
Bei Fragen und Unterstützungsbedarf wenden Sie sich gerne an uns unter hibs.oa (at) haw-hamburg (dot) de.
Urheberrecht und Publizieren
Die Inhalte aus Texten sind in der Regel durch das Urheberrecht geschützt und können nur eingeschränkt genutzt werden. Wissenschaftliche Einrichtungen sind dazu angehalten die rechtlichen Rahmenbedingungen des eigenen Handelns zu reflektieren und Infrastrukturen zu schaffen, sodass ihre lesenden, forschenden und publizierenden Mitglieder freien Zugang zu wissenschaftlichen Informationen haben. Eine Zusammenfassung der folgenden Themen finden Sie zum Beispiel auch bei der Universitätsbibliothek der TU Berlin:
Zusammenfassung der urheberrechtlichen Fragen im Umfeld von Open Access (TU Berlin) .
Miturheberschaft, Datenschutz und Embargofristen
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In der Wissenschaft werden Werke häufig von mehreren Urheberrechtsinhabenden veröffentlicht: Dabei haben grundsätzlich alle Urheberrechtsinhabende die gleichen Rechte. Will nun einer der Autorenschaft ein mit anderen Autor*innen zusammen verfasstes Werk veröffentlichen, bedarf es der Genehmigung der Autorenschaft. Dementsprechend müssen alle Urheberrechtsinhabende dem Publikationsweg und etwaigen Zweitveröffentlichungen zustimmen, bestenfalls schriftlich (s. dazu den Punkt Zweitveröffentlichungen auf dieser Seite).
Abgesehen vom eigentlichen Text ist auch zu beachten, welche Daten verwendet wurden. Wenn das Werk in Zusammenarbeit mit einem Unternehmen entstanden ist, können sensible Daten enthalten sein, die unter das Betriebsgeheimnis fallen. Unter Umständen dürfen diese erst nach bestimmten Fristen veröffentlicht werden. Bei personenbezogenen Daten müssen ebenfalls Verschwiegenheitsklauseln und Fristen beachtet werden.
Das Urheberrechtsgesetz sieht eine Sonderstellung für Sammlungsbeiträge vor. Es benennt eine Sperrfrist von einem Jahr (Embargofrist), wenn der behandelte Beitrag in einer Sammlung erscheint. Danach können die Urheberrechtsinhabenden eines Beitrages das Werk wieder veröffentlichen, z. B. auch im Open Access. Nachzulesen ist dies im Paragraph 38 des Urheberrechtsgesetzes.
Fotos und Abbildungen
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Fotos und Abbildungen sind in der Regel urheberrechtlich geschützt und dürfen nur mit Zustimmung der fotografierenden Person veröffentlicht werden.
Des Weiteren ist das Recht am eigenen Bild zu beachten. Wenn eine Person auf einem Foto identifizierbar ist, so muss die abgebildete Person der Veröffentlichung zustimmen. Dies gilt jedoch nicht bei Fotos von großen Gruppen oder wenn die Person Teil des Hintergrunds ist. Im Zweifelsfall ist es immer besser, die Erlaubnis einzuholen.
Gesetz betreffend das Urheberrecht an Werken der bildenden Künste und der Photographie.
Open-Content-Lizenzen
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Open-Content-Lizenzen sind standardisierte Verträge, durch die Rechteinhabende Nutzungsrechte an alle einräumen. Die Lizenz dient dazu das Werk einer möglichst breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Wichtig zu beachten ist hierbei die Frage, ob man nicht bereits einem Verlag ausschließliche Nutzungsrechte eingeräumt hat.
Für Open-Content-Lizenzen gibt es verschiedene Lizenzanbietende. Namensnennung der Urheberrechtsinhabenden und Nennung der Lizenz sind fast immer notwendig. Der größte Unterschied zum Verlagsvertrag liegt darin, dass nur einfache Nutzungsrechte – keine ausschließlichen – übertragen werden. Die Autorschaft behält durch eine Open-Content-Lizenz eine stärkere rechtliche Position.
Creative-Commons-Lizenzen
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Creative Commons sind die meistverbreiteten Open-Content-Lizenzen. Es gibt bei Creative-Commons-Lizenzen drei Stufen der erlaubten Nutzung, jeweils für kommerzielle und nicht-kommerzielle Nutzung. Die Namensnennung (Namensnennung CC-BY) ist die simpelste Nutzungslizenz, hier muss nur der Urheberrechtsinhabende genannt werden. Die nächste Stufe ist die Weitergabe unter gleichen Bedingungen (Namensnennung – Weitergabe unter gleichen Bedingungen CC BY-SA). Das bedeutet, wenn man die Inhalte in einem neuen Werk verarbeitet, muss dieses unter derselben Creative-Commons-Lizenz veröffentlicht werden. Die strikteste Lizenz lässt schließlich nur das Ansehen und Verbreiten der Inhalte zu, jedoch nicht die Bearbeitung (Namensnennung-Keine Bearbeitung CC BY-ND). Der Zusatz NC zeigt außerdem an, dass nur die nicht-kommerzielle Nutzung zulässig ist.
Gold Open Access
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Mit "Gold Open Access" wird die Erstveröffentlichung eines Werkes in einer Open-Access-Zeitschrift, -Monografie oder -Sammlung bezeichnet. Weitere Informationen zum Open-Access-Publizieren
Bei Gold Open Access wird das Werk meist über eine sogenannte Freie Lizenz bzw. Open-Content-Lizenz veröffentlicht, die bestimmt, in welchem Rahmen Nutzungsrechte vergeben werden und wie die Nachnutzenden mit dem Werk umzugehen haben.
Der wesentliche Vorteil bei Gold Open Access ist, dass Urheberrechtshinhabende in der Regel nur einfache Nutzungsrechte abgeben. Meist geschieht dies in der Form einer Open-Content-Lizenz, also einem standardisierten Vertrag, durch den die Autorschaft Nutzungsrechte für die allgemeine Öffentlichkeit erteilt, um ein möglichst großes Publikum erreichen zu können.
Sowohl das Recht auf Nennung der Urheberrechtsinhabenden, Anerkennung des Werkes als auch die Garantie, dass das Werk nicht entstellt werden darf, bleiben bestehen.
Green Open Access
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"Green Open Access" ist auch bekannt als sogenannte Parallelpublikation bzw. Zweitveröffentlichung. Das bedeutet, dass das Werk bereits auf dem klassischen Weg über einen Verlag erstveröffentlicht wurde und zugleich auf einer weiteren Veröffentlichungsplattform wie einem Repositorium oder einer Website eingestellt wird.
Hier ist zu beachten, welche Rechte an den Verlag abgetreten wurden, insbesondere das Recht auf Vervielfältigung und Verbreitung. Es muss geprüft werden, ob man immer noch das Recht hat, das Werk zu vervielfältigen und in welcher Form. Die meisten Verlage räumen das Recht ein, Preprints zu veröffentlichen. Preprint meint die Version des Werkes ohne Revisionen und Formatierungen des Verlags. Selbst das ist jedoch nicht bei allen Verlagen zulässig, während andere Verlage sogar die Verbreitung von Verlagsversionen erlauben.
Wichtig: Sonderabsprachen sollten immer in Schriftform eingeholt werden, um Rechtssicherheit zu gewährleisten. Für weitere Information siehe den Punkt Zweitveröffentlichungen.
Zweitveröffentlichungen
Bei der Veröffentlichung von Open-Access-Publikationen müssen auch rechtliche Aspekte beachtet werden. Das Urheberrecht ist dafür am wichtigsten. Es schützt Urheberrechtsinhabende in ihren geistigen und persönlichen Beziehungen und in der Nutzung ihrer Werke.
Im Gegensatz zur Veröffentlichung über einen Verlag, bei der regelmäßig weitreichende Nutzungsrechte zu Lasten der Autorenschaft auf den Verlag übertragen werden, verbleiben die Rechte für die weitergehende Nutzung bei einer Open-Access-Veröffentlichung bei der Autorenschaft. Empfehlenswert ist, erst gar keine ausschließlichen oder weitreichenden Nutzungsrechte auf den Verlag zu übertragen oder über Embargofristen zu verhandeln. Das Urheberrecht gehört der Autorenschaft!
Verlagsvereinbarungen
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Übertragen Sie Verlagen möglichst keine exklusiven Nutzungsrechte: Wenn Sie das SPARC Author Addendum Ihrem Verlagsvertrag beilegen, behalten Sie sich das einfache Nutzungsrecht für die Zweitveröffentlichung auf einem Repositorium vor. Der Zusatz muss vom Verlag gegengezeichnet sein, um rechtsgültig zu werden.
Weitere Informationen zu SPARC
Entweder lassen sich auf der Webseite des Verlags bzw. der einzelnen Zeitschriften Angaben zur Veröffentlichung einer Parallelpublikation finden oder Sie nutzen die Webseite howcanishareit.com, um Policies für Zweitveröffentlichungen der Großverlage zu identifizieren. Auf SHERPA/RoMEO, einem Vergleichsportal für Verlagsverträge, können Sie prüfen wie einzelne Verlage und Zeitschriften mit den Rechten der Autor*innen normalerweise umgehen und wie diese Verlage zu Zweitveröffentlichungen stehen.
Falls Ihre Prüfung kein Ergebnis liefert oder nur unklare Informationen sich ergeben, ist es ratsam, Kontakt zum Verlag aufzunehmen, um Unklarheiten zu beseitigen. Folgende Angaben sollten Sie dem Verlag dabei kommunizieren:
- Vollständige bibliografische Information
- Zweck der Anfrage
- Art der Verwendung (Nennung der gewünschten Version)
- Ort der Zweitveröffentlichung, ggf. erläuternde Hinweise zur (nichtkommerziellen) Natur des Repositoriums
- Soll die Zweitveröffentlichung unter einer freien Lizenz erfolgen, sollte diese benannt werden.
Werden Ihnen die erforderlichen Rechte eingeräumt, kann eine Zweitveröffentlichung durchgeführt werden. Wir empfehlen Ihnen positive Rückmeldungen von Verlagen auch für die Zukunft wiederauffindbar abzulegen.
Repositorien und Preprintserver für Zweitveröffentlichungen
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Für die Suche nach Open-Access-Repositorien, zum Publizieren oder Recherchieren, empfiehlt sich die Plattform Directory of Open Access Repositories, DOAR. Sie erschließt über 5000 verschiedene Repositorien (Stand September 2020). Weitere Beispiele für Repositorien und Preprint-Server finden Sie unter dem Punkt "Publikationsorte für Open-Access-Veröffentlichungen".