50 Jahre HAW Hamburg – ein Rückblick
Am 1. April 2020 jährt sich die Gründung der Hochschule zum 50. Mal. 1970 wurden diverse Vorgängereinrichtungen zur Fachhochschule Hamburg (FH Hamburg) zusammengefasst, in der erstmals in Hamburg eine Ingenieurausbildung auf Hochschulniveau erfolgte. Im Juli 2001 wurde sie in Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg umbenannt.
1970 - 1979
1970
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1. April 1970
Gründung der Fachhochschule Hamburg
Die Hamburger Bürgerschaft verabschiedete am 18. Februar 1970 das Gesetz über die Fachhochschule. Am 1. April 1970 wurde die Fachhochschule Hamburg gegründet: 13 bereits existierende und bisher selbstständige Fachschulen wurden zu einer Hochschule mit 13 Fachbereichen zusammengefasst.
Ende des Jahres, am 8. Dezember 1970, wurde Hans Quaet-Faslem zum ersten Vizepräsidenten der Fachhochschule Hamburg gewählt. Bis August 1971 war er zudem amtierender „Aufbau“-Präsident.
1971
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1. August 1971
Erster Präsident der Fachhochschule Hamburg
Am 1. August 1971 wurde Dr. Hans Dietrich Haak, Dozent am Fachbereich Schiffbetriebstechnik, zum ersten offiziellen Präsidenten der FH Hamburg bestellt. Im September 1974 trat er jedoch vorzeitig zurück.
1973
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29. November 1973
Grundsteinlegung des Elektrohochhauses
Am November 29. November 1973 erfolgte die Grundsteinlegung des Elektrohochhauses am Berliner Tor.
Mit dem Bau des 15-geschossigen Hochhauses sollte der Platznot der Fachbereiche Elektrotechnik, Maschinenbau und Chemie-Ingenieur-Technik entgegengewirkt werden.
Am 14. Januar 1976 wurde das Gebäude schließlich der Fachhochschule übergeben. Pünktlich zum Beginn des Sommersemesters konnte der Fachbereich Elektrotechnik die neuen Räume beziehen; auch eine neue Mensa stand den Studierenden am Berliner Tor nun zur Verfügung.
1975
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1. Juli 1975
Dr. Rolf Dalheimer wird Präsident der FH Hamburg
Am 1. Juli 1975 wurde Dr. Rolf Dalheimer mit großer Mehrheit zum zweiten Präsidenten der FH Hamburg gewählt. Dieses Amt hatte er 25 Jahre inne. Als dienstältester Hochschulpräsident der Republik wurde er am 31. Januar 2000 in den Ruhestand verabschiedet.
1976
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6. Juni 1976
Symposium zur Ingenieurausbildung
Sechs Jahre nach Gründung der ersten Fachhochschulen und den damit verbundenen Veränderungen in der Ingenieurausbildung stellte die FH Hamburg diese Veränderungen bundesweit erstmalig kritisch zur Diskussion. Das Symposium „Ingenieurausbildung heute – Studium zweiter Klasse oder ein neuer Weg zum berufsbezogenen Studium?“ am 6. Juni 1976 widmete sich dem Thema auch vor dem Hintergrund der geplanten Technischen Universität in Harburg. Redner aus dem Hochschulbereich, der Politik und der Wirtschaft kamen zu Wort, um ihre Überlegungen zu den verschiedenen Hochschulformen und die jeweiligen Auswirkungen auf die Ingenieure darzulegen.
1977
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Mai und November/Dezember 1977
Studentische Streikaktivitäten
„Hände weg vom 2. Bildungsweg!“ Mit diesem und ähnlichen Slogans protestierten die Studierenden der FH Hamburg 1977 gegen aktuelle hochschulpolitische Entwicklungen. Schon im Vorjahr hatten sie erfolgreich eine Streikwoche durchgeführt und wollten nun mit weiteren Protestaktionen den politischen Druck auf verantwortliche Akteure in Bund und Ländern erhöhen.
Im Mai und November/Dezember 1977 organisierten die Studierenden jeweils 14-tägige Vorlesungsboykotts. Mit Aktionen in der Innenstadt, Alternativveranstaltungen und Arbeitsgruppen sowie Demonstrationen konnten sie ihre zentralen Forderungen den hochschulpolitischen Akteuren und der Hamburger Bevölkerung vermitteln: Kein Abbau des 2. Bildungsweges, Abschaffung der Regelstudienzeiten, Zurücknahme von BAFöG-Verschärfungen.
1978
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10. bis 12. Oktober 1978
Hochschulpolitischer Kongress
Vom 10. bis 12. Oktober 1978 organisierte die FH Hamburg einen hochschulpolitischen Kongress unter dem Motto „Arbeitsmarkt und Ingenieurausbildung – Welche Zukunft hat die Fachhochschule?“. Diskutiert wurden die Zukunftsperspektiven der Ingenieure vor dem Hintergrund der sich verändernden Arbeitsmarktstrukturen und technologischen Entwicklungen. Die Notwendigkeit eines Studiums mit Praxisbezug war dabei ein schnell gefundener gemeinsamer Nenner.
Der Kongress fand großen Anklang in der interessierten Öffentlichkeit. Mehrere 100 Gäste aus Behörden, Berufsverbänden, Gewerkschaften und Hochschulen, aber auch aus dem europäischen Ausland, nahmen an der dreitägigen Veranstaltung teil.
1980 - 1989
1980
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19. bis 20. Juni 1980
Kongress „Die soziale Verantwortung des Ingenieurs“
Anlässlich des 75-jährigen Jubiläums des Technikums am Berliner Tor und des eigenen 10-jährigen Jubiläums veranstaltete die FH Hamburg vom 19. bis 20. Juni 1980 einen Fachhochschulkongress unter dem Motto „Die soziale Verantwortung des Ingenieurs“. Ein Großteil der FH-Studierenden befand sich in der Ingenieurausbildung. Mit dem Kongress reagierte sie auch auf die öffentliche Kritik, mit der sich die Ingenieurwissenschaften in den vorherigen Jahren verstärkt konfrontiert sahen. Demnach verhielten sich Ingenieure apolitisch und seien hilflos in gesellschaftspolitischen Fragestellungen.
Im Fokus des Kongresses standen unter anderem Themen wie das Spannungsfeld zwischen Profitinteresse und Humanisierung der Ingenieurarbeit, Frauen im Ingenieurberuf sowie die zeitgenössische technikkritische Gesellschaft.
In Arbeitsgruppen wurden Thesen diskutiert und Studienreformvorschläge zusammengetragen. So sollte der soziale Aspekt der zukünftigen Ingenieurarbeit verstärkt in den Fokus der Ingenieurausbildung genommen und die kommunikativen Fähigkeiten der angehenden Ingenieure gefördert werden.
1981
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26. bis 29. Mai 1981
Informationsbörse „Forschung und Entwicklung“
1981 präsentierte Hamburg erstmals die Angebote der Hamburger Forschungs- und Beratungsinstitutionen auf einer technologischen Leistungsschau. Hier konnten Neuentwicklungen vorgestellt werden und ein Austausch zwischen der Forschung und der Praxis stattfinden.
Auch die FH Hamburg nutzte diese Informationsbörse „Forschung und Entwicklung“, um mit ihren Angeboten an die Öffentlichkeit zu treten. Vertreten war sie mit den technischen Fachbereichen wie Maschinenbau, Schiffs- und Anlagenbetriebstechnik, Elektrotechnik und Bauwesen sowie dem Technischen Vorlesungswesen und dem Technischen Beratungsdienst. An dem vom Fachbereich Gestaltung konzipierten Ausstellungsstand wurden verschiedenste Exponate präsentiert, unter anderem ein originalgetreues Modell eines vom Fachbereich Fahrzeugtechnik entwickelten Reisebusses mit geringem Luftwiderstand sowie eine Umweltmessstation.
1982
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3. September 1982
Schiffführungs- und Simulationsanlage wird eingeweiht
Im Fachbereich Seefahrt wurde am 3. September 1982 Europas modernste Schiffführungs- und Simulationsanlage (SUSAN) eingeweiht. Von einer Kanalfahrt bei Sturm bis zum Anlegemanöver mit einem Großtanker – SUSAN simulierte verschiedenste Schiffstypen und Schiffsführungsvarianten. Eingesetzt wurde SUSAN in der Ausbildung von Nautik-Studierenden, in der Forschung sowie für die Weiterbildung von Kapitänen und Schiffsoffizieren.
Bis zum Jahresende 1982 wurde SUSAN von über 1.000 Interessierten genutzt und in den darauffolgenden Jahren konnte der Fachbereich Seefahrt zur führenden Ansprechstelle in der Forschung auf dem Gebiet der Schiffsführung werden.
1983
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20. Oktober 1983
Die FH Hamburg erklärt sich zur atomwaffenfreien Zone
Am 20. Oktober 1983 erklärte das Konzil der FH Hamburg die Fachhochschule symbolisch zur atomwaffenfreien Zone. Damit schloss es sich der wachsenden Friedensbewegung in der Bundesrepublik Deutschland an, die sich gegen die Aufrüstungsstrategie der NATO, für ein atomwaffenfreies Europa und für eine Abrüstung in Ost und West aussprach.
Das Konzil verband diese Erklärung mit der Aufforderung an die Mitglieder der Fachhochschule, sich ihrer gesellschaftlichen Verantwortung bewusst zu machen und durch all ihre Tätigkeiten in Studium, Lehre und Forschung zur Friedenssicherung ohne Atomwaffen beizutragen. Der FH-Senat begrüßte dies und fasste einen Beschluss zum „Beitrag der Fachhochschule zur derzeitigen Friedensdiskussion in der Bundesrepublik Deutschland“. Demnach sollte die FH Hamburg Projekte mit militärischen Zwecken ablehnen und Maßnahmen zur Friedensforschung wie Projekte zur Rüstungskonversion unterstützen. Einige Mitglieder des Senats lehnten diesen Beschluss ab, da sie eine Politisierung der Fachhochschule befürchteten.
1984
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15. März 1984
Treppengängiger Rollstuhl
Unter der Leitung von Prof. Wolfgang Moré arbeiteten mehrere Elektrotechnik- und Maschinenbaustudenten 1984 an einem gemeinsamen Forschungsprojekt, um einen leichter zu bedienenden treppengängigen Rollstuhl zu entwickeln.
Am 15. März 1984 lud der Fachbereich Elektrotechnik den Hamburger Wirtschaftssenator Prof. Dr. Hansjörg Sinn zu einer Präsentation des Modells ein. Senator Sinn sicherte dann auch die Finanzierung eines Prototyps aus einem Sonderfonds der Behörde für Wissenschaft und Forschung zu.
1984
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1. August 1984
Hochschulübergreifenden Frauenstudien
Die FH Hamburg, die Universität Hamburg und die ehemalige Hochschule für Wirtschaft und Politik schlossen 1984 eine Vereinbarung über die Zusammenarbeit auf dem Gebiet der Frauenstudien und Frauenforschung. Damit sollten Studierende an Veranstaltungen der anderen Hochschulen teilnehmen und Lehrende hochschulübergreifend lehren und forschen können. Eine Gemeinsame Kommission koordinierte die Zusammenarbeit.
Die seit 1. August 1984 bestehende Koordinationsstelle für Frauenstudien und Frauenforschung erarbeitete zum Wintersemester 1984/85 das erste von vielen kommentierten Frauen-Vorlesungsverzeichnissen.
1985
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8. November 1985
Kooperation mit dem Shanghai Institute of Mechanical Technology
Nachdem bereits 1983 der erste chinesische Gastwissenschaftler in Hamburg startete und 1985 der erste FH-Student sein Praxissemester in der Volksrepublik China absolvierte, festigte die FH Hamburg diese Beziehungen mit einer Kooperation. Am 8. November 1985 unterzeichnete der Präsident Prof. Dr.-Ing. Rolf Dalheimer einen Kooperationsvertrag mit dem Shanghai Institute of Mechanical Technology (SIMT). Auf dieser Basis konnte ein regelmäßiger Austausch von Wissenschaftlern und Studierenden zwischen den Hochschulen starten.
1987
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3. bis 16. September 1987
Die Fachhochschule präsentiert sich der Hamburger Öffentlichkeit
An einer der prominentesten Adressen Hamburgs beschritt die Fachhochschule Hamburg neue Wege der Öffentlichkeitsarbeit. Unter dem Titel „Fachhochschule Hamburg. Dreizehn Fachbereiche. Eine Hochschule.“ präsentierte sich die Fachhochschule vom 3. bis 16. September 1987 im Alsterhaus am Jungfernstieg.
Zur Verfügung standen die fünf Jungfernstieg-Schaufenster des Kaufhauses sowie Aktionsflächen im Erdgeschoss und auf drei weiteren Etagen. Auf den mehreren hundert Quadratmetern Ausstellungsfläche wurden über 30 exemplarische Projekte vorgestellt: Zeichentrickfilme, Tipps zum ökologischen Bauen oder Schnelltests zum Aufspüren von Schadstoffen in Lebensmitteln.
Die Besucherinnen und Besucher konnten damit einen Eindruck von den Inhalten und dem Niveau der Lehre und Forschung der Fachhochschule gewinnen. Studierende betreuten die Ausstellung, führten Exponate vor und standen für Fragen zur Verfügung. Über Texttafeln und Informationsblätter wurden zudem die Studiengänge der Fachbereiche vorgestellt.
1988
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1. bis 26. August 1988
1. Internationale Akademie für Kunst und Gestaltung „Pentiment“
Erstmals fand im August 1988 die Akademie „Pentiment“ im Fachbereich Gestaltung der Fachhochschule Hamburg statt. Durch das Konzept einer künstlerischen Weiterqualifizierung konnten etwa 200 Kulturschaffende Kurse bei namhaften Künstler*innen besuchen. Dabei waren neben Malerei und Druckgrafik auch Computergrafik, Comic-Zeichnen und Architektur vertreten. Ein öffentliches Rahmenprogramm stellte die Gastprofessor*innen und ihre Werke vor und bot eine wissenschaftlich-historische Erweiterung der kreativen Akademie.
Mittlerweile unter der Bezeichnung „Internationale Sommerakademie für Kunst und Design“ kommen seitdem jeden Sommer Kunst- und Designschaffende und -studierende zusammen und begeben sich zwei Wochen lang in einen intensiven Austausch jenseits des alltäglichen Leistungsdrucks. Veranstaltungsort ist das Department Design der HAW Hamburg.
1989
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8. bis 16. Juni 1989
Hamburgs Hochschulen auf dem Rathausmarkt
Anlässlich des 800. Hafengeburtstages präsentierte sich die Fachhochschule Hamburg in einer einwöchigen Großveranstaltung gemeinsam mit den anderen Hamburger Hochschulen auf dem Rathausmarkt. Vom 8. bis 16. Juni 1989 gab es Vorträge, Lesungen, Diskussionen, Beratungsmärkte und Kulturveranstaltungen.
Mehr als 15.000 Besucher*innen konnten an verschiedenen Thementagen einen Eindruck gewinnen, wie die Hochschulen Themen wie Klimapolitik, Stadtentwicklung, Ernährung oder Weiterbildung angehen.
Unter studentischer Beteiligung wurde darüber hinaus ein kulturelles Rahmenprogramm mit Musikveranstaltungen, Lesungen und einer Modenschau realisiert. Den Thementag „Bildung – Wofür werden wir ausgebildet?“ konnten die Studierenden aller Hochschulen in Eigenregie gestalten.
1990 - 1999
1990
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1990
Gründung der „Stiftung Fachhochschule Hamburg“
Rechtzeitig zum 20-jährigen Jubiläum der FH Hamburg konnte die „Stiftung Fachhochschule Hamburg“ gegründet werden. Damit bekam die Fachhochschule eine zusätzliche Möglichkeit, einzelne Forschungen, Veranstaltungen und Aktionen zu fördern.
Die konstituierende Sitzung des Stiftungsvorstands fand am 26. Januar 1990 statt. Über zwei Jahre wurde im Vorfeld um Spenden für das Mindestkapital geworben: Hamburger Unternehmen, aber auch Studierende, Professor*innen sowie Alumni der FH spendeten große und kleine Beträge; auf Jubiläums- und Abschiedsfeiern forderten Spardosen zur Unterstützung der geplanten Stiftung auf. Die benötigten 100.000 DM lagen im Herbst 1989 vor.
1991
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1991
Proteste gegen den Golfkrieg
Das Jahr 1991 begann mit kriegerischen Auseinandersetzungen, die unter dem Namen „Golfkrieg“ Menschen weltweit schwer beschäftigten. In der Operation „Wüstensturm“ starteten die USA und ihre Alliierten Angriffe auf irakische Raketenstellungen.
Am 17. Januar verschob das Konzil der FH Hamburg die geplanten Vizewahlen und verabschiedete stattdessen eine „Erklärung zum Krieg am Arabischen Golf“. Darin rief es zu einem Kurswechsel der politischen Vorgehensweisen auf und forderte von der Europäischen Gemeinschaft Hilfsprogramme zur Lösung sozialer Probleme in den arabischen Staaten. Unter dem Motto „Kein Blut für Öl“ demonstrierten auch die Studierenden der FH Hamburg gegen die kriegerischen Auseinandersetzungen.
1991
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1991
Erster Ingenieurinnentag
Die FH Hamburg veranstaltete am 10. April 1991 ihren ersten „Ingenieurinnentag“. Einen Tag lang konnten sich rund 50 Schülerinnen über das Studienangebot der technischen Fachbereiche der Fachhochschule informieren: In persönlichen Gesprächen mit Studentinnen sowie Mitarbeiter*innen der Fachhochschule konnten die Schülerinnen konkrete Vorstellungen von einem Ingenieurstudium gewinnen. In kleinen Gruppen hatten sie in ausgewählten Laboren verschiedener Fachbereiche die Möglichkeit, den konkreten Ablauf technischer Prozesse kennenzulernen.
Im Rahmen des daraufhin gemeinsam mit der TU Hamburg gestarteten Pilotprojektes „Technik entdecken – Zur Verbesserung der Zugangs- und Studienbedingungen von Frauen in Ingenieurwissenschaften“ sollte der Ingenieurinnentag zweimal jährlich stattfinden.
1992
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28. April 1992
Demo gegen Sparpolitik
Unter dem Motto „Bildungs- und Sozialabbau ohne uns“ versammelten sich am 28. April 1992 etwa 30.000 Demonstranten aus Hochschulen, Schulen und Sozialeinrichtungen auf dem Rathausmarkt, um gegen die Sparpolitik des Hamburger Senats zu protestieren. Seit über zehn Jahren wurde trotz steigender Studierendenzahlen an der Bildung gespart. Den Hochschulen fehlten Mittel für Studienplätze, Ausstattung, Personal. Präsident Prof. Dr.-Ing. Rolf Dalheimer legte für die FH Hamburg einen Defizit-Katalog vor, der die Folgen darstellte: eingeschränkte Öffnungszeiten der Bibliotheken, ein geschlossenes Studentensekretariat, schlechte Betreuungsrelationen der Professorinnen und Professoren, fehlende Hörsäle, veraltete Geräte.
1993
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1993
Erste Fachhochschul-Informations-Tage
Die FH Hamburg veranstaltete am 15. und 16. November 1993 erstmals die Fachhochschul-Informations-Tage. An allen Standorten der Fachhochschule gestalteten die Fachbereiche sowie die zentralen Serviceeinrichtungen der Präsidialverwaltung ein umfangreiches Angebot, das von den über 1.000 Studieninteressierten genutzt wurde.
Am Standort Berliner Tor boten die Fachbereiche Gestaltung und Seefahrt Multimedia-Darbietungen und Führungen durch die Labore gaben einen Eindruck des Studienalltags. Der Standort Bergedorf schuf mit seinen zahlreichen Informationsständen und Demonstrationsobjekten im Foyer eine Messeatmosphäre. In der City Nord fanden Werkstattgespräche statt, in denen die Interessierten die Bedingungen und Perspektiven der Studiengänge kennen lernten.
1994
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1994
Tropfsteinhöhle in Bergedorf
Der drittgrößte Standort der FH Hamburg zeigte sich 1994 in einem miserablen Zustand. Der Putz platzte von den Wänden und das undichte Dach ließ es außen und im Inneren des Gebäudes tropfen. So bildeten sich nach nicht mal 30 Jahren sich Stalagmiten und Stalaktiten an vielen Stellen der Ingenieurschule in Bergedorf.
1996
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1996
Der Fachbereich Seefahrt wird aufgelöst
Am 1. März 1996 wurde der Fachbereich Seefahrt geschlossen. Der Fachbereich ging auf die 1749 gegründete Staatliche Navigationsschule zurück und konnte damit die älteste Tradition der gesamten Fachhochschule aufweisen. Die Studierendenzahlen waren jedoch in den vorangegangenen Jahren drastisch gesunken.
Das Institut für Schiffsbetrieb, Seeverkehr und Simulation (ISSUS) übernahm die Ausbildungsaufgaben des Fachbereichs sowie die Weiterbildung sowie die Forschungsaktivitäten.
1997
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15. Oktober 1997
Ein Auditorium provisorium für die FH Hamburg
Lange Zeit verfügte der ehemalige Standort City Nord, an dem die Fachbereiche Architektur, Bauingenieurwesen und Vermessungswesen angesiedelt waren, über keinen richtigen Hörsaal – der größte Raum im Keller fasste 100 Leute. Der Präsident der Hochschule rief zwei studentische Wettbewerb aus, die nach kostengünstigen Lösungen fragten. Studierende des Studiengangs Architektur lieferten den Vorschlag eines Auditorium provisorium – „das Zelt“. Durch den Einsatz von rund 1.000 Quadratmetern Baumwollstoff entstand im Foyer des Gebäudes ein variabler Veranstaltungsraum, der nach Bedarf auf- und abgebaut werden konnte und 270 Sitzplätze fasste. Am 15. Oktober 1997 wurde der neue Hörsaal feierlich vom FH-Präsident Prof. Dr.-Ing. Rolf Dalheimer und Wissenschaftssenator Prof. Dr. Leonhard Hajen eingeweidt.
1998
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8. Oktober 1998
Gründung des Shanghai-Hamburg-College
Am 8. Oktober 1998 startete an der University of Shanghai for Science and Technology (USST) das Pilotprojekt des “Joint College” für Maschinenbau und Elektrotechnik: deutschsprachige FH-Studiengänge für chinesische Studierende der Ingenieurwissenschaften. Dieses gemeinsame Projekt des USST und der FH Hamburg vertiefte die bereits seit zwölf Jahren bestehenden Beziehungen zwischen den Hochschulen. Am neu gegründeten Joint College sollten sowohl chinesische als auch deutsche Professoren lehren und die chinesischen Studierenden ein Praktikum in Deutschland absolvieren. Der Abschluss des Bachelor of Science sollte von beiden Hochschulen gemeinsam verliehen werden.
1999
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1999
Umstellung auf Bachelor-/Masterstudiengänge
Die FH Hamburg begann 1999 mit der Anpassung des Studiums an das Bachelor-/Master-System, angefangen mit dem neuen internationalen Studiengang „Information Engineering“. Dieser ging zum Wintersemester 1999/2000 an den Start. Zum Wintersemester 2006/2007 hatte die FH (mittlerweile HAW Hamburg) diesen Prozess als eine der ersten deutschen Hochschulen abgeschlossen.
2000 - 2009
2000
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2000
Neuer Präsident der FH Hamburg: Dr. Hans-Gerhard Husung
Nach 25 Jahren erfolgte ein Wechsel an der Spitze der Fachhochschule: Am 1. Februar 2000 begann Dr. Hans-Gerhard Husung das Amt als Präsident der FH Hamburg.
2002
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2002
Neuer Name, neues Corporate Design, Campushochschule
Die Jahre 2001/2002 sind Zeiten großer Veränderungen an der Hochschule: Nach jahrelangen Bemühungen erreicht Präsident Husung endlich die Namensänderung von Fachhochschule Hamburg in Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg. Mit dieser Rückübersetzung aus der englischen Übersetzung für Fachhochschule wird ein neues Selbstbewusstsein deutlich, sich nicht länger mit überkommenen Statusproblemen der Universitäten abzugeben. Angewandte Wissenschaften versus Grundlagenwissenschaften werden gleichrangig gestellt. Ein neues Erscheinungsbild kündet von dem Beginn eines Hochschulmarketings.
2003
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Oktober 2003
Harbourpolis Hamburg
Als ein Hightlight des Hamburger Architektursommers wurden im Oktober 2003 in einer Ausstellung in der HafenCity die Ergebnisse des Wettbewerbs „Harbourpolis Hamburg“ präsentiert. Der Wettbewerb wurde von Prof. Peter Stürzebecher vom Fachbereich Architektur der HAW Hamburg konzipiert und organisiert. Der als „European Students Talent Award 2003“ ausgeschriebene Wettbewerb hatte als Thema die Errichtung einer zweiten Köhlbrandbrücke sowie die Gestaltung eines Zentrums am Magdeburger Hafen – beides zentrale Aspekte der Entwicklung der neuen HafenCity. Der Wettbewerb fand große internationale Resonanz: Architekturhochschulen aus 10 Nationen reichten ihre Entwürfe ein.
2004
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2004
Neuer Präsident der HAW Hamburg: Dr. Michael Stawicki
Am 1. Juni 2004 übernahm Dr. Michael Stawicki das Amt des Präsidenten der HAW Hamburg. Dies hatte er inne bis er 2014 in den Ruhestand ging.
2005
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Juni 2005
100 Jahre Ingenieurausbildung in Hamburg
Im Juni 2005 feierte die HAW Hamburg gemeinsam mit der TU Hamburg und der Helmut-Schmidt-Universität das 100-jährige Jubiläum der Ingenieurausbildung in Hamburg. 1905 wurden die bereits bestehenden Fachschulen – die Schule für Maschinenbau, die Schule für Schiffbau, die Schule für Elektrotechnik und die Schule für Schiffsmaschinenbau – zu einer neuen Einrichtung, dem Staatlichen Technikum, zusammengefasst.
Die Jubiläumsfeier bot Studierenden, Ehemaligen und Neugierigen ein vielseitiges Programm: Nachwuchsaktionen, Symposium, eine Feier in der Flugzeughalle der Lufthansa Technik unter den Flügeln der Jumbos sowie eine Ausstellung von Unternehmen und Verbänden der Metropolregion Hamburg informierten über die 100-jährige Geschichte. Das DaimlerChrysler Werk Hamburg schenkte der HAW anlässlich der 100-Jahr-Feier eine Stiftungsprofessur.
2005
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1. November 2005
Airbus-Stiftungsprofessur an der HAW
Die bereits langjährige Zusammenarbeit der HAW Hamburg mit Airbus Deutschland wurde 2005 vertieft. Airbus richtete die Stiftungsprofessur „Architektur von Flugzeugkabinen“ für die Entwicklungsarbeit und Forschung an Flugzeugkabinen ein. Am 1. November 2005 wurde der Kooperationsvertrag unterschrieben.
2006
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2006
HAW Hamburg gibt Studiengänge der Baufachbereiche ab
Am 1. Januar 2006 wurden die Studiengänge der Baufachbereiche – Architektur, Bauingenieurwesen und Geomatik – an die neu gegründete HafenCity Universität für Baukunst und Raumentwicklung verabschiedet. Die HAW Hamburg verlor damit über 2.000 Studierende sowie einige Professuren.
2008
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2008
Der Forschungskalender 2008
Erstmals zum Jahreswechsel 2007/2008 ging die HAW Hamburg neue Wege in der Kommunikation der Forschung an der Hochschule. Im Forschungsschwerpunkt NACHHALTIGE ÄSTHETISCHE KOMMUNIKATION wurde unter der Leitung von Prof. Reinhard Schulz-Schaeffer ein Forschungskalender mit großformatigen Illustrationen zur Visualisierung der diversen Forschungstätigkeiten an der Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg entwickelt.
Die Studierenden recherchierten die Projekte, sprachen mit den Forscher*innen und entwarfen mit diesem Wissen Sinnbilder für die Forschung. Intuition war gefragt und einige intuitive Lösungen mögen sogar dem Verstand der beteiligten Forschenden widerstreben – und trotzdem funktionieren.
Die Kalenderillustrationen haben ein unmittelbares und ein mittelbares Kommunikationsziel. In erster Linie sollen sie Emotion und Verstand der Betrachter anregen und Interesse wecken – Interesse für die Forschungsprojekte und für den Text auf der Rückseite der einzelnen Blätter, auf denen die Professor*innen ihre Forschung beschreiben. Die Illustrationen sollen nach dieser Lektüre, mit dem Wissen um die jeweilige Forschung, eine Gedankenstütze sein. Mit einem Blick auf die Illustration lässt sich ein Forschungsvorhaben schnell erinnern. Die Illustrationen sollten einen Monat Freude machen, Freude am Entdecken, Denken. Und sie sollten den Betrachtenden ästhetischen Genuss bereiten.
2009
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2009
Greenovation-Initiative Hamburg St. Georg
Die HAW Hamburg entwickelte 2009 gemeinsam mit den im Stadtteil St. Georg ansässigen Unternehmen IBM; Philips und Siemens Projekte zur Umwelt- und Klimaschutz. Damit unterstützen sie die „Greenovation Initiative Hamburg St. Georg“, die mit im Stadtteil entwickelten Modellprojekten die Metropolregion Hamburg unterstützen wollte, ihre Umweltschutzziele zu erreichen. Zu den Themen gehörten unter anderem Klimaschutz, erneuerbare Energien, Stadteffizienz, Nachhaltigkeit und Ressourcennutzung. Gegenstand des ersten gemeinsamen Projektes war der HAW-Campus in Bergedorf. Eine gesamtenergetische Analyse des Campus’ ergab eine Energieeinsparpotential von etwa 24 Prozent.
2010 - 2020
2010
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2010
Kunst- und Mediencampus Finkenau
In der ehemaligen Frauenklinik Finkenau entstand 2010 ein neuer Campus der HAW Hamburg: Die drei Departments Design, Medien und Information der Fakultät DMI wurden erstmals an einen Ort zusammengeführt. Diese neue räumliche Nähe unterstrich das interdisziplinierte Arbeiten der Departments, das sich bereits im Vorfeld durch Projekte wie die gemeinsame Kommunikationsplattform „Info-Parcours“ zeigte. Ein weiterer Neubau für die Bibliothek, Mensa, Werkstätten und Labore entstand in den folgenden Jahren.
2011
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2011
70 Jahre Armgartstraße
Armgartstraße – dieser Name hat in Hamburg und über die Stadtgrenzen hinaus bis heute einen besonderen Klang: dort wird „Mode gemacht“, dort werden Textilien entwickelt, Kostüme entworfen und Kleider gefertigt. Das hat Tradition, denn das heutige Department Design der Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg mit seinen verschiedenen textil- und modeaffinen Studiengängen kann auf eine lange, eng mit der Hansestadt verknüpfte Geschichte zurückblicken. Einen wichtigen Meilenstein stellt insbesondere das Jahr 1941 dar, in dem die aus der 1867 gegründeten Gewerbeschule für Mädchen hervorgegangene Staatliche Schule für Frauenberufe als „Meisterschule für Mode“ offiziell anerkannt wurde. Die „Meisterschule für Mode“ ging 1970 in der neugegründeten Fachhochschule Hamburg im Fachbereich Gestaltung in der Armgartstraße auf.
2014
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1. März 2014
Neue Präsidentin der HAW Hamburg: Prof. Dr. Jacqueline Otten
Am 1. März 2014 begann Dr. Jacqueline Otten ihr Amt als Präsidentin der HAW Hamburg.
2015
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3. Februar 2015
Eröffnung des Energie-Campus in Bergedorf
Am 3. Februar 2015 wurde das neue „Technologiezentrum Energie-Campus Hamburg“ in Hamburg-Bergedorf eröffnet. Das Competence Center für Erneuerbare Energien und Energieeffizienz (CC4E) der HAW Hamburg widmet sich hier bis heute den zentralen Themen Windenergie, Netzintegration und Speicherung und will mit dem Zentrum der angewandten Forschung sowie der akademischen Ausbildung dienen. Gleichzeitig soll es die Keimzelle eines wachsenden Energie-Campus bilden, an dem sich weitere Unternehmen ansiedeln.
2016
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1. Januar 2016
Neuer Präsident der HAW Hamburg: Dr. Claus-Dieter Wacker
Am 1. Januar 2016 begann Dr. Claus-Dieter Wacker sein Amt als sechster Präsident der HAW Hamburg.
2016
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2016
in/trans/formation — 70 Jahre bibliothekarische Ausbildung in Hamburg
2016 blickte das Department Information der HAW Hamburg auf 70 Jahre bibliothekarische Ausbildung zurück. Angefangen als „Hamburger Büchereikurse“ (1945) für die öffentlichen und „Hamburger Bibliotheksschule“ (1946) für die wissenschaftlichen Bibliotheken vereinigten sich beide Schulen 1966 zur „Bibliothekarschule“, bevor sich 1970 der Fachbereich „Bibliothekswesen“ an der Fachhochschule Hamburg konstituierte.
Mit einer Ausstellung, einer Ringvorlesung, einer Fachtagung und einem Festakt wurde dem Motto des Jubiläumsjahres – „in/trans/formation“ für den ständigen Wandel und die Dynamik des Berufsbildes – Rechnung getragen. Fast alle Aktivitäten wurden von Studierenden mit entwickelt und umgesetzt.
2016
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2016
X-Energy – Innovationszentrum für Windenergie, Systemintegration und Speicher
Das Competence Center für Erneuerbare Energien und EnergieEffizienz (CC4E) der HAW Hamburg konnte 2016 mit seinem Konzept für ein Innovationzentrum für Windenergie, Systemintegration und Speicher überzeugen. Es gehörte zu den 10 Siegern im Programm „Starke Fachhochschulen – Impuls in der Region“ des Bundesministeriums für Bildung und Forschung und konnte damit eine Förderung von mindestens 4 Jahren erlangen.
2017
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Mai 2017
Neuer Präsident der HAW Hamburg: Dr. Micha Teuscher
Im Mai 2017 begann Dr. Micha Teuscher sein Amt als Präsident der HAW Hamburg.
2017
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2017
Kooperative Promotion
Die Präsidenten der HAW Hamburg und der Technischen Universität Hamburg (TUHH) unterzeichneten 2017 einen Kooperationsvertrag für eine kooperative Promotion. Die HAW hat kein eigenes Promotionsrecht und durch diese Kooperation können Nachwuchswissenschaftler*innen der HAW eine Promotion angehen.
2018
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30. Juni 2018
Eröffnung des Lohmühlenparks
Nach 20-jähriger Planung wurde am 30. Juni 2018 der zweite Bauabschnitt des Lohmühlenparks eingeweiht. Am Campus Berliner Tor war eine sechs Hektar große grüne Fläche entstanden, die ein sozialer Raum für aktive Nachbarschaften, Austausch und Freizeitaktivitäten sein sollte. Das Bauprojekt wurde vom Bezirksamt Mitte und der Behörde für Umwelt und Energie initiiert. Die HAW Hamburg beteiligte sich als einer der Hauptakteure mit einem sechsstelligen Betrag.