Fachgebiete im Studiengang Bekleidung - Technik und Management
Betriebswirtschaft / Arbeitswissenschaft
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Das Fachgebiet Betriebswirtschaft/Arbeitswissenschaft schließt die Vermittlung der Grundlagen der Wirtschaftswissenschaften ein. Dazu gehören allgemeine Betriebswirtschaftslehre, Strukturorganisation und Finanzbuchhaltung. Betriebswirtschaftliche Kenntnisse bilden die Basis für die Analyse und Dokumentation von kaufmännischen und technischen Daten. Benötigt werden sie unter anderem für Tätigkeiten im Einkauf und Verkauf. Die Arbeitswissenschaft ist eine interdisziplinäre Wissenschaft, die sich mit physiologischen, psychologischen, soziologischen und ökonomischen Aspekten von Arbeit befasst. Kernthemen sind die Planung, Organisation und Optimierung von Arbeitsprozessen. Dabei geht es vor allem darum, Arbeitsbedingungen für den arbeitenden Menschen ausführbar, erträglich und schädigungsfrei zu gestalten. In diesem Zusammenhang spielen Faktoren wie das Belastungs-Beanspruchungs-Konzept, menschliche Leistungsvoraussetzungen, die Ermittlung von Erträglichkeitsgrenzen sowie die Arbeitssicherheit eine entscheidende Rolle. Aufbauend darauf werden Themen wie Kostenrechnung, Marketing, industrielle Betriebswirtschaftslehre und Finanzierung/Bilanzierung behandelt.
Bekleidungskonstruktion | CAD
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Im Lehrgebiet Bekleidungskonstruktion | CAD entstehen auf Basis von Designvorgaben und branchenüblichen Maßtabellen passformoptimierte Schnitte. Mit den grundlegenden Kenntnissen der manuellen Konstruktion werden für alle im Rahmen der Produktentwicklung von Bekleidung anfallenden konstruktiven Aufgaben einschlägige 2D- und 3D-CAD Softwarelösungen zur effizienten Schnittentwicklung von Prototypen und Größensätzen genutzt. Mit dem Fokus auf eine hohe Produktqualität und eine Ausarbeitung der Styles bis zur technischen Serienreife werden material- und fertigungsspezifische Parameter berücksichtigt und Methoden zur weitgehend automatisierten Anpassung bestehender Modelle an neue Trends angewandt. Der Einsatz von 3D-Simulationssoftware zur virtuellen Entwicklung und Evaluation von Kollektionen erlaubt eine durchgängige und nachhaltige Arbeitsweise entlang der textilen Lieferkette. Er findet u.a. in der virtuellen Passformoptimierung, der Kommunikation mit Lieferanten und in den Bereichen Marketing und Vertrieb Anwendung.
Fertigungstechnik
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Im Lehrgebiet der Fertigungstechnik befassen sich die Studierenden mit der wirtschaftlichen Produktion von textilen Erzeugnissen. Das Arbeitsfeld umfasst das Kennenlernen, (Weiter-) Entwickeln und Anwenden der Fertigungsverfahren. Für die Gestaltung von Produktionsprozessen bis hin zum fertigen Produkt sind Kenntnisse über den zugrunde liegenden Schnitt, die textilen Eigenschaften des Materials und den verfügbaren Maschinenpark ebenso wichtig wie die Preisgestaltung und die gewünschte Produktqualität. Fertigungstechnisches Know-how ist daher in vielfältigen beruflichen Bereichen der Bekleidungswirtschaft erforderlich, unter anderem in Produktentwicklung, Schnittkonstruktion, Qualitätsmanagement, aber auch in der Produktionsplanung und -steuerung. Das Studium der Fertigungstechnik im Studiengang Bekleidung, Technik und Management gliedert sich in verschiedene, aufeinander aufbauende Stufen, in denen die Fertigungsverfahren und -methoden jeweils im Zusammenhang mit der entsprechenden Maschinentechnologie, Grundlagen des Produktdatenmanagements sowie der Qualitätssicherung vermittelt werden. Dabei lernen die Studierenden Techniken und Methoden der industriellen Bekleidungsfertigung am Beispiel verschiedener Produktgruppen vom Erstmuster bis hin zur Serienreife kennen und anzuwenden.
Supply Chain Management
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Im Rahmen des Lehrgebiets Supply Chain Management werden die komplexen Informations-, Material- und Werteflüsse betrachtet. Die einzelnen Glieder der textilen Wertschöpfungskette stehen dabei im Vordergrund. Neben der klassischen Logistik mit ihrer funktionsorientierten Sichtweise werden auch prozessorientierte Ansätze verfolgt. Strukturorganisation, Prozessmanagement sowie Projektmanagement in Bezug auf Unternehmen der Bekleidungswirtschaft sind weitere Elemente des Lehrgebiets. Die Dimension der Nachhaltigkeit in der Bekleidungswirtschaft ist ein weiterer wichtiger Schwerpunkt des Lehrgebiets Supply Chain Management. Die globale textile Kette in einem Multichannel-Kontext erfordert spezielle Anforderungen an das Produktmanagement. Das Produktdatenmanagement, unterstürzt durch moderne IT-Lösungen, ist hier von besonderer Bedeutung. Alle organisatorischen Maßnahmen, die der Verbesserung der Prozessqualität, der Leistungen und damit den Produkten dienen, werden im Kurs Qualitätsmanagement behandelt.
Textilchemie
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Die Textilchemie befasst sich mit Herstellung, Aufbau und Eigenschaften der Faserstoffe und der Verbesserung der Gebrauchseigenschaften von textilen Produkten. Dies umfasst Vorbehandlungsprozessen wie das Bleichen und Entschlichten, die Farbgebung durch Färben oder Drucken und die Textilveredlung, die z.B. die Vermittlung wasserabweisender oder flammhemmender Eigenschaften umfasst. Die Faseranalyse und das Testen textiler Eigenschaften helfen, die Qualität textiler Produkte bestimmen zu können. Die Textilchemie behandelt also alle Schritte der „textilen Kette“ von der Faser bis zum Produkt. Darüber hinaus sind auch das Recycling von Textilien (Etablierung einer zirkularen Kette), ihre Rückführung in biologische Kreisläufe und die ökologischen Auswirkungen textiler Verarbeitungsprozesse und Produkte wichtige Themengebiete der Textilchemie, die immer mehr an Bedeutung gewinnen. Ein fundiertes Wissen in diesen Bereichen ist somit essenziell, um den zukünftigen Anforderungen im Textilsektor gerecht werden zu können.
Textiltechnik
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Die Textiltechnik beschäftigt sich überwiegend mit mechanisch-technologischen Vorgängen und den dazugehörigen Maschinen zur Erzeugung von Textilien. Dies beginnt systematisch am Anfang der textilen Kette mit der Erzeugung und den Eigenschaften der Faserstoffe, des Fadenmaterials und der daraus gefertigten textilen Flächen wie Geweben und Maschenwaren. Dabei hat die Analyse der Konstruktion und der daraus resultierenden Eigenschaften und Einsatzmöglichkeiten der Flächengebilde einen hohen Stellenwert. Um diese Wechselwirkungen transparent zu machen und zu dokumentieren, werden praxisübliche moderne Prüfverfahren eingesetzt und ausgewertet. All diese Vorgänge basieren auf der Kenntnis der naturwissenschaftlichen (Mathematik, Statistik, Physik) und ingenieurwissenschaftlichen (Maschinenelemente, Technisches Zeichnen, Informatik) Grundlagen, die das notwendige Grundverständnis für die berufsspezifischen Kenntnisse schaffen.