Herzlichen Glückwunsch!
Verzögert durch die Pandemie gibt die Fakultät Design, Medien und Information die Preisträger*innen 2021 des Karl H. Ditze Förderpreises bekannt. Die Jury entschied sich für insgesamt vier Projekte, die alle ein hohes Maß an Teamarbeit aufweisen und in Idee und Ausführung außergewöhnlich sind. Der Preis für das beste Projekt im Team wird einmal im Jahr von der Ditze-Stiftung verliehen.
Aus den vielen Bewerbungen für den Ditze Preis 2021 identifizierte die vierköpftge Jury folgende Projekte: Mal dir mir vor von Lioba Benold und Lea Wellern;Freya, eine Frau, die vergisst von Marlene Hoberger und Nhat-My Dana Nguyen; Digital Identity von Daniel Almagor, Lukas Besenfelder, Max Braun, Belia Brückner, Stefano Dealessandri, Marcela Leon Espinoza, Catharina Holtgrave, Marf Mabo, Wladimir Nabok, Patric Pappenberg, Finn Reduhn, Jan Rosenbauer, Lukas Siemoneit, Mia Wittenhaus und Mein Gender ist der einsamste Cowboy im Wilden Westenvon Aaron Meyer und Noëlle Kröger.
"Wir wollten unbedingt im Team arbeiten, um unser Thema aus unterschiedlichen Perspektiven beleuchten zu können", sagt Lea Wellen, die an der HAW Hamburg Kommunikationsdesign studierte. Ihre Projektpartnerin Lioba Benold macht aktuell ihren Master im Studiengang Modedesign. Die gemeinsame, interdisziplinäre Arbeit "Mal Dir mir vor" umfasst die Konzeption und Umsetzung eines Workshops mit Klient*innen eines sozialen Trägers aus Hamburg.
„In brillanter und kreativer Weise gelingt es, Ansätze einer barrierearmen Wissensvermittlung umzusetzen und praktisch zu erproben“
Auch Marlene Hoberger und Nhat-my Dana Hguyen studierten Kommunikationsdesign an der HAW Hamburg. Ihr Projekt trägt den Titel "Freya, eine Frau, die vergisst" und ist ein Kurzfilm über eine an Demenz erkrankte Frau ist. Der Ausgangspunkt für das gemeinsame Projekt waren persönliche Erfahrungen in der eigenen Familie. „Da es uns dennoch schwer fiel, die Krankheit einzuordnen, wollten wir mit diesem Projekt, Einblicke vom Leben von Erkrankten zeigen, um Demenz besser verstehen zu können“, erläutert das Team. Und das ist den beiden Kommunikationsdesignerinnen gelungen.
Wir können das Vergessen von Freya förmlich spüren, wenn die Kamera als unser Auge vor ihrem Bett sitzt. Ein mutiger, experimenteller Film. Wir freuen uns in Zukunft mehr von den Macher*innen zu sehen.
Das dritte ausgezeichnete Projekt ist in einem großen Team von insgesamt 12 Designer*innen entstanden, zwei davon sind bereits Absolventen der HAW Hamburg. Unter dem Titel „Digital Identity“ kreierten und initiierten sie ein interdisziplinäre Ausstellungs- und Performance-Projekt. Es beschäftigt sich mit Zustand von Identität an der Schnittstelle von physischer und virtueller Identität. Die Ausstellung ist virtuell begehbar und in drei 360° Videos auf einer Website erlebbar. Die Jury überzeugte neben der zukunftsorientierten Themensetzung vor allem die gelungene Teamarbeit, die Vielfalt der Formate und deren ästhetische Umsetzung.
In dem interdisziplinären Ausstellungs- und Performance-Projekt wachsen die Menschen und ihre Identitäten in der raum- und zeitlosen digitalen Kommunikation über die Beschränkungen der Biologie hinaus.
Unter dem Titel "Mein Gender ist der Einsamste Cowboy im Wilden Westen" veröffentlichten Aaron Meyer und Noëlle Kröger, beide Studierende der Illustration am Department Design, ein außergwöhnliches Buch. Für ihr Projekt versammelten sie 9 Comiczeichner*innen um sich. Alle erfanden jeweils eine Figur, die einen Fragenkatalog beantorten musste. Die so entstandenen Steckbriefe reichte das Team wieder an Comiczeichner*innen weiter. In ihren Comics sollten die Figuren mit Geschlechternormen konfrontiert werden. Diese Figuren-Tauschparty bildet die Grundlage ihres Buches, das die Jury mit einem Sonderpreis auszeichnete.
Die Illus und vor allem die Texte sind großartig, die Fragen sind klasse und die Antworten noch viel mehr. Beispiel: „Was versuchst du dir erfolglos abzugewöhnen? Leuten auf der Straße hinterherzugehen, um zu schauen was sie machen.“
