“Alle hassen den Krieg. Dennoch werden ständig Kriege geführt.“
Paul Celan hat den Tod einen „Meister naus Deutschland“ genannt und den Krieg als seinen Deckmantel und Handlanger. Nie wieder Krieg! Stell Dir vor, es wäre Krieg und keine:r geht hin! Die Parolen und ja, jede:r hasst und verabscheut den Krieg.Dennoch führt die Menschheit seit Anbeginn der Zeiten Vernichtungsorgien, mit immer ausgefeilteren Waffen, heuer wieder mitten in Europa. Wie geht beides zusammen? Gibt es eine Rationalität hinter all dem?
Führt sie uns in die Abgründe der eigenen Natur? „Ungeheuer Krieg“ ist ein szenisches Hörspiel, das dem namenlosen Grauen künstlerisch zu begegnen sucht. Es begann im WS 22/23 als Kollaboration eines Kostüm-, eines Theorie- und eines Laborkurses für die, von und mit den Studierenden der 6. Semesters Kostümdesign. Hinzukamen Studierende jüngerer Semester sowie aus den Fächern Illustration und Kommunikationsdesign. Sounddesign, Ton und Lichtdesign erarbeiteten Studierende des Department Medientechnik.
Es spielten Studierende des Hamburger Schauspiel-Studios Frese unter der Regie von Juno Peter (Theaterakademie Hamburg).
Und das sagt Juror Andreas Hedrich
Beeindruckend, aktuell, kollaborativ, gemeinschaftlich und mit viel Entwicklungspotential. So urteilt die Jury über dieses Projekt. Das große Team, welches über die Departmentsgrenzen hinweg gearbeitet hat, beweist Haltung und hat eine politische Botschaft. Aber vor allem die Frage, wie es sein kann, dass niemand Krieg möchte und es ihn immer gibt. In starken Bildern und Texten greifen die Macher*innen das Thema Krieg auf und stellen Fragen, die ans Eingemachte gehen. Sie fragen nach den Strukturen, die für Unterdrückung, Gewalt, Mord, Antisemitismus, Rassismus und viele Themen unserer Zeit verantwortlich sind. Und das tun sie über Kunstgrenzen hinweg, gemeinschaftlich.