Antidiskriminierung und Diversity
Die HAW Hamburg arbeitet daran, diskriminierende Strukturen und Prozesse zu beseitigen, und tritt diskriminierendem Verhalten, Belästigung und Gewalt entschieden entgegen. Wir setzen uns dafür ein, unsere Hochschule so zu gestalten, dass sie die vielfältigen Lebensrealitäten unserer Mitglieder abbildet.
Unsere Aufgaben
Was ist Diskriminierung?
Was tun bei Diskriminierung?
Die Diversity-Vision der HAW Hamburg
Das ist unser Weg
Diversify - Diversitätsbewusste Medien- und Lehrgestaltung
In unseren Veröffentlichungen lesen Sie mehr zum Thema
Unsere Aufgaben
Antidiskriminierung fördern
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- Umsetzung der Antidiskriminierungsrichtlinie (u.a. mithilfe Sensibilisierungs- und Empowermentworkshops)
- Gestaltung von Broschüren zu Diskriminierungsthemen und Beratungsstellen, zuletzt u.a. mit der Reihe "Respekt" oder Handreichungen zu "Diversitätsbewusst lehren"
Prävention von Diskriminierung
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- Förderung der Vernetzung zwischen Hochschulverwaltung und Beratungsstellen zum Thema Antidiskriminierung
- Evaluation und Ausbau des Beratungs-, Unterstützungs- und Beschwerdeverfahrens in Diskriminierungsfällen
- Gestaltung von Angeboten zur Sensibilisierung für Mitglieder, Angehörige und interne Stellen der Hochschule zum Thema Diskriminierung
- Unterstützung von hochschulinternen Stellen zur Gestaltung von Sensibilisierungs- und Empowermentmaßnahmen
- Entwicklung, Evaluation und Anpassung von Präventionsmaßnahmen zum Diskriminierungsschutz
- Sicherstellen und Ausbauen der Barrierefreiheit des Hochschulgeländes
Diskriminierungssensible Hochschule gestalten
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- Förderung der Sensibilität für Diskriminierung durch Broschüren, Workshops, Fort- und Weiterbildungsangebote für Beschäftigte, Angehörige und hochschulinterne Stellen
- Förderung des Empowerments und der Unterstützung von Personen, die Diskriminierung erfahren haben
- Unterstützung von Lehrenden in der Umsetzung von diskriminierungssensiblen und inklusiven Lehrinhalten und Vermittlungsmethoden
- Beratung von zentralen Einheiten und Fakultäten dazu, wie Strukturen und Prozesse diskriminierungssensibel und diversitätsbewusst gestaltet werden können
- Weiterentwicklung der Barrierefreiheit und Inklusion auf dem Hochschulgelände
Chancengerechte Hochschulentwicklung
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- Entwicklung eines Diversity-Konzepts
- Leitung des Organisationsentwicklungsprozess für Chancengerechtigkeit und gegen Diskriminierung (Diversity Audit)
- Vernetzung zum Thema Diversity zwischen zentraler Hochschulverwaltung sowie Fakultäten und Departments
- Beratung von zentralen Einheiten und Fakultäten dazu, wie Strukturen und Prozesse chancengerecht und diversitätsbewusst gestaltet werden können
Was ist Diskriminierung?
Diskriminierung ist die ungleiche Behandlung und Benachteiligung von Individuen oder Gruppen aufgrund von bestimmten Merkmalen.
Diese Ebenen zählen dazu
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Jede Form von Benachteiligung, Nichtbeachtung, Geringschätzung, Herabsetzung, Ausschluss oder Ungleichbehandlung von einzelnen Menschen oder Gruppen aufgrund von tatsächlichen oder zugeschriebenen Merkmalen ist diskriminierend (unmittelbare Benachteiligung). Auch scheinbar neutrale Verhaltensweisen, Vorschriften und Regelungen, die für alle gelten, können sich in der Praxis benachteiligend für bestimmte Gruppen auswirken (mittelbare Benachteiligung). Werden Menschen mit Behinderungen notwendige Anpassungen und Änderungen vorenthalten, so dass sie ihr Menschenrecht auf gleichberechtigte Teilhabe und Bildung nicht ausüben können, stellt dies ebenfalls Diskriminierung dar (Verweigerung angemessener Vorkehrungen).
Entscheidend für eine Benachteiligung ist das Ergebnis, nicht das Motiv oder die Intention. Deshalb liegt eine Diskriminierung auch vor, wenn keine böswillige Absicht oder bloße Gedankenlosigkeit dazu geführt haben.
Diskriminierungsgründe im Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetz (AGG)
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Das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz (AGG) legt bestimmte schützenswerte Merkmale fest, die als Diskriminierungsgrund gelten. Dazu zählen
- Rassistische Zuschreibungen oder ethnische Herkunft
- Geschlechtliche Identität (umfasst auch nicht-binäre Identitäten, trans* und inter* Personen)
- Religion oder Weltanschauung (umfasst auch Nichtzugehörigkeit zu einer Religion oder Weltanschauung)
- Behinderungen (z. B. Beeinträchtigungen der Sinne oder Mobilität, bestimmte psychische und chronische Erkrankungen)
- Lebensalter
- Sexuelle Orientierung
Durch das AGG geschützt sind nur chronische Erkrankungen, die als Behinderung gelten. Wann eine chronische Krankheit auch eine Behinderung ist, erklärt die Antidiskriminierungsstelle des Bundes.
Erweiterungen im Verständnis der HAW Hamburg
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Die Antidiskriminierungsrichtlinie der HAW Hamburg ergänzt im AGG enthaltenen Diskriminierungsgründe um folgende Merkmale:
- Soziale Herkunft und sozialer Status (z. B. Bildung, Einkommen, Beruf)
- Familienstatus (z. B. verheiratet oder nicht, Betreuungs- und Pflegeaufgaben)
- Nationalität und Staatsangehörigkeit
- Äußere Erscheinung (z. B. Gewicht, Kleidung, Sprache)
- Alle chronischen Erkrankungen
Darum müssen wir Diskriminierung auf verschiedenen Ebenen abbauen
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Diskriminierung begründet sich in persönlichen Vorurteilen, Strukturen von Institutionen und abwertenden Zuschreibungen, die in der Gesellschaft vorherrschen.
Ob in zwischenmenschlichen Begegnungen, am Studien- oder Arbeitsplatz und im öffentlichen Raum: Verschiedene Level der Diskriminierung beeinflussen und stabilisieren sich gegenseitig und führen dazu, dass einzelne Menschen und Gruppen Benachteiligung erfahren. Inklusion und Chancengleichheit können nur erreicht werden, wenn Diskriminierung auf jeder Ebene beseitigt wird - auf der gesellschaftlichen, institutionellen und individuellen Ebene.
Was tun bei Diskriminierung?
Im Diskriminierungsfall sichert die Antidiskriminierungsrichtlinie der HAW Hamburg Betroffenen Handlungsmöglichkeiten und Unterstützungsangebote zu. Doch wie können Sie vorgehen, wenn Sie Diskriminierung erfahren oder beobachtet haben? Welche Anlauf- und Beratungsstellen können Ihnen helfen?
Handlungsmöglichkeiten im Fall von Diskriminierung
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Im Diskriminierungsfall haben betroffene Personen immer die Möglichkeit, sich von einer der Anlauf- und Beratungsstellen der HAW Hamburg unterstützen zu lassen. Für verschiedene Diskriminierungsgründe und Diskriminierungsformen gibt es für Beschäftigte und Studierende unterschiedliche Beratungs- und Unterstützungsangebote. Die Mitarbeitenden arbeiten schweigepflichtig.
Auch wenn Unsicherheit darüber besteht, ob eine Diskriminierung stattgefunden hat, können die Anlauf- und Beratungsstellen der HAW Hamburg helfen, das Geschehene einzuordnen und weitere Handlungsmöglichkeiten aufzuzeigen.
Liegt eine Diskriminierung aufgrund einer der im Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetz (AGG) geschützten Merkmale vor, können Sie außerdem ein Beschwerdeverfahren bei der AGG-Beschwerdestelle der HAW Hamburg eingeleiten.
Gegen eine Benachteiligung aufgrund der im AGG geschützten Merkmale können Sie auch juristisch vorgehen. Dafür muss jedoch zunächst innerhalb von zwei Monaten nach der Diskriminierung eine schriftliche Beschwerde bei der AGG-Beschwerdestelle eingereicht werden. Diese Fristwahrung sichert das Recht auf Klage. Eine Beschwerde führt jedoch nicht automatisch zu einer gerichtlichen Klage.
Beratung und Unterstützung
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Im Diskriminierungsfall stehen die Anlauf- und Beratungsstellen der HAW Hamburg betroffenen Personen unterstützend zur Seite. Alle Anlauf- und Beratungsstellen an der HAW Hamburg sind zu Vertraulichkeit und Verschwiegenheit verpflichtet. In den Beratungsgesprächen kann geklärt werden, ob eine Diskriminierung stattgefunden hat, welche Gründe und Form dieser zugrunde lagen und welche Handlungsmöglichkeiten und Bedürfnisse die betroffene Person hat.
Die Beratungsstellen können auf Wunsch auch externe Einrichtungen zur Unterstützung heranziehen, Schutz- und Interventionsmaßnahmen einleiten und die betroffene Person dabei unterstützen ein offizielles Beschwerdeverfahren bei der AGG-Beschwerdestelle der HAW Hamburg einzuleiten.
Die Beratung kann durch die ratsuchende Person jederzeit beendet werden. Die Beratungsstellen sind nicht prinzipiell zur Nachverfolgung des Falles verpflichtet. Eine Beratung führt dementsprechend nicht zwangsläufig zu weiteren Konsequenzen und Handlungen. In Fällen von Gefahr im Verzug sind die Anlauf- und Beratungsstellen allerdings verpflichtet, auch gegen den Willen von Ratsuchenden im Sinne der Gefahrenabwehr tätig zu werden (bspw. Anzeigen bei der Polizei, Informieren des Präsidiums).
Im Folgenden finden Sie einen Überblick zu den Anlauf- und Beratungsstellungen der HAW Hamburg, die Ihnen im Diskriminierungsfall zur Seite stehen können. Nähere Informationen zu den Ansprechpersonen und Unterstützungsangeboten entnehmen Sie bitte den jeweiligen Seiten.
Beratung für alle
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- Vertrauensstelle in allen Diskriminierungsfällen und Konflikten zwischen Studierenden und Hochschulbediensteten
- Vertrauenspersonen bei sexualisierter Belästigung
- Gleichstellungsbeauftragte zentral für den wissenschaftlichen Bereich bzw. der Fakultät
- Familienbüro
Welche Unterstützungsstelle bei welchem Diskriminierungsgrund besonders hilfreich ist, wird Ihnen auf der Seite der Anlauf- und Beratungsstellen vorgestellt.
Beratung für Studierende
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Beauftragter für die Belange behinderter und chronisch kranker Studierender
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Peer-to-Peer-Beratung für Studierende mit psychischen Belastungen und chronischen Erkrankungen
Welche Unterstützungsstelle bei welchem Diskriminierungsgrund besonders hilfreich ist, wird Ihnen auf der Seite der Anlauf- und Beratungsstellen vorgestellt.
Beratung für Beschäftigte
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- Betriebliches Gesundheits- und Konfliktmanagement
- Gleichstellungsbeauftragte für das Technische, Bibliotheks- und Verwaltungspersonal
- Konfliktlots*innen
- Personalrat
- Schwerbehindertenvertretung
Welche Unterstützungsstelle bei welchem Diskriminierungsgrund besonders hilfreich ist, wird Ihnen auf der Seite der Anlauf- und Beratungsstellen vorgestellt.
Beschwerde bei der AGG-Beschwerdestelle einreichen
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Bei der AGG-Beschwerdestelle kann ein offizielles Beschwerdeverfahren angestoßen werden. Die AGG-Beschwerdestelle prüft, ob eine Diskriminierung aufgrund einer der im AGG geschützten Merkmale vorliegt.
Zuerst wird dafür die Beschwerde der AGG-Beschwerdestelle mitgeteilt. Diese prüft im Anschluss den Sachverhalt durch eine Stellungnahme der beschuldigten Person, der Befragung von Zeug*innen oder durch die Sichtung von Beweismaterialien. Im Anschluss wird eine Entscheidung darüber getroffen, ob eine Diskriminierung nach dem AGG stattgefunden hat und welche Maßnahmen oder Sanktionen zur Handhabung des Falles angemessen sind. Das Urteil wird den beteiligten Parteien mitgeteilt und die Umsetzung der Maßnahmen in die Wege geleitet. Nach Abschluss der Bearbeitung wird der Fall anonymisiert zur Evaluation dokumentiert.
Die AGG-Beschwerdestelle ist nicht unterstützend oder beratend tätig. Aus diesem Grund kann es ratsam sein, sich vorher und während des laufenden Prozesses Unterstützung bei den Anlauf- und Beratungsstellen der HAW Hamburg zu suchen.
Ausführliche Informationen zum Einreichen einer Beschwerde finden Sie hier.
Antidiskriminierungsrichtlinie in Kurzform
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Diese kompakte Broschüre enthält zentrale Inhalte der Antidiskriminierungsrichtlinie. Sie beantwortet folgende Fragen:
- Für wen und wo gilt die Antidiskriminierungsrichtlinie?
- Welche Gründe und Formen von Diskriminierung sind festgelegt?
- Welche Handlungsmöglichkeiten und Beratungsangebote gibt es für Betroffene und Zeug*innen?
- Welche Maßnahmen kann die Hochschule im Diskriminierungsfall ergreifen?
Die Antidiskriminierungsrichtlinie in voller Länge finden Sie hier.
Die Diversity-Vision der HAW Hamburg
Bildungschancen sind in unserer Gesellschaft ungleich verteilt. Daran wollen wir etwas ändern. Als HAW Hamburg ist es uns ein zentrales Anliegen, Bildungsgerechtigkeit zu fördern. Unsere Studierenden und Mitarbeitenden sind vielfältig, genauso wie ihre Kompetenzen. Wir wollen ihre Talente erkennen und sie in ihrem Kompetenzentwicklungsprozess unterstützen. Gesellschaftliche Probleme und Konflikte sind komplex. Vereinfachende Antworten führen häufig zu weiteren Spannungen. Daher wollen wir wissenschaftlich-fundierte Lösungen für gesellschaftliche Probleme entwickeln
Das ist unser Weg
Haltung
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Wir begreifen vielfältige Perspektiven und Erfahrungen als bereichernd.
Wir sind bereit zum Perspektivwechsel.
Wir treten diskriminierendem Verhalten entschieden entgegen.
Reflexion
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Wir machen uns unsere Einstellungen und Werthaltungen bewusst.
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Wir reflektieren, wie wir gesellschaftliche Gruppen bewerten und ob diese Bewertung die Verteilung von Ressourcen und Anerkennung an unserer Hochschule beeinflusst.
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Wir nehmen wahr und verstehen, wie sich gesellschaftliche Ungleichheit auf den Lebensalltag an unserer Hochschule und in der Gesellschaft auswirkt.
Gestaltung
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Wir gestalten Strukturen und Prozesse so, dass sie die vielfältigen Ressourcen, Bedürfnisse und Voraussetzungen der Hochschulangehörigen berücksichtigen.
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Wir tragen in Lehre, Forschung und Management aktiv dazu bei, Chancen zu ermöglichen und Ausschlüsse zu verringern.
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Wir befördern eine lebendige und respektvolle Konfliktkultur.
Diversify - Diversitätsbewusste Mediengestaltung und Lehre
Für mehr Teilhabe und Vielfalt in der Medienarbeit und in der Lehre: Viele Interessensgruppen fordern eine vielfältigere und diskriminierungsfreie Gesellschaft. Dazu gehört, Diskriminierung abzubauen, Perspektivenvielfalt zu fördern und (mediale und lehrbasierte) Zugänge zu ermöglichen. Unsere digitale Lernressource (auch Open Educational Ressource bzw. OER genannt) "Diversify" unterstützt Sie dabei, Ihre Medien, Öffentlichkeitsarbeit und Lehre zu reflektieren und diversitätsbewusst zu gestalten - leicht verständlich und praxisnah!
Die Umsetzung und Anwendung ist ein Prozess, der Zeit, Kraft, Scheitern, ständige Reflexion und Kritikfähigkeit braucht. Umso wichtiger ist es, mutig zu sein und anzufangen. Das Projekt ist Teil der digitalen und kostenfreien Lernplattform Hamburg Open Online University.
In unseren Veröffentlichungen lesen Sie mehr zum Thema
Kurz und bündig, niedrigschwellig und leicht verständlich - das ist unsere Broschürenreihe "Menschen respektvoll begegnen". Sie enthält Themen wie: Selbstbezeichnungen, Namen und Pronomen, Diskriminierung im Netz oder Verbündete werden. Alle Ausgaben der Reihe finden Sie hier.
Ihr Weg zu uns
Das Familienbüro finden Sie am Berliner Tor 5 im 10. Stock.
Die Räumlichkeiten sind über einen Fahrstuhl erreichbar.
Wenn Sie Assistenzbedarf haben oder eine sprachliche Übersetzung benötigen, informieren Sie uns bitte frühzeitig darüber, damit wir die notwendige Unterstützung sicherstellen können.
N.N.
Projekmitarbeiterin für Antidiskriminierung und Diversity
Die Stelle ist im Moment nicht besetzt. Weitere Fragen können Sie per E-mail stellen.