Fünf Fragen für...Amadou Bah
1. Warum wolltest du in Deutschland studieren?
Dass ich mich für Deutschland entschieden habe, hat mehrere Gründe. Zuerst ein kleiner Blick in die Vergangenheit: Ich habe mich immer für IT begeistert und nach meinem Abitur in Guinea habe ich angefangen, Wirtschaftsinformatik zu studieren. Nach den ersten Jahren habe ich gemerkt, dass ich das Wissen, was ich erwerben wollte, nicht in Guinea lernen kann, weil der Studiengang viel zu sehr von Wirtschaft geprägt war. Also habe ich mich entschieden, im Ausland zu studieren. Ich hatte die Möglichkeit in vielen Ländern zu studieren, aber mein Vater hat mir von Deutschland und von der Qualität der deutschen Bildung erzählt. Er ist Geophysiker und war schon im Rahmen von Seminaren in Deutschland gewesen. Außerdem hat er auch mit vielen Deutschen in Guinea zusammengearbeitet. Er war es also, der mich von Deutschland überzeugt hat. Der zweite Grund ist folgende: Ich interessiere mich sehr für das Thema autonomes Fahren und was Autos betrifft, hat Deutschland die Nase vorne.
2. Warum hast du Informatik Technischer Systeme gewählt?
Die Entscheidung, welchen Studiengang ich studieren wollte, ist mir nicht leicht gefallen. Ich hätte nach meinem neunmonatigen Deutschkurs in Dortmund gleich mit dem Studium anfangen können, aber ich habe stattdessen entschieden, das Studienkolleg in Bochum zu besuchen. Diese Entscheidung hat mich zwei Semester „gekostet“, aber es hat sich gelohnt. Zu der Zeit schwankte ich zwischen Elektrotechnik und Informatik, und ich wollte meine Entscheidung später nicht bereuen. Im Studienkolleg hatten wir ein Wahlmodul, wo viel über das Studium und die Studiengänge in Deutschland erzählt wurde. Da habe ich sowohl von Technische Informatik als auch von Flug- und Fahrzeuginformatik (TH Ingolstadt)erfahren. Obwohl ich später in der Auto- oder Raumfahrtindustrie arbeiten möchte, habe ich mich nicht für die TH Ingolstadtbeworben, weil ich meine Karrieremöglichkeiten nicht schon im Bachelor einschränken wollte. Mit dem Studiengang Informatik Technischer Systeme hat man viel mehr Möglichkeiten. Ich habe mich für die TH Kölnund HAW Hamburgbeworben und habe von beiden Hochschulen ein Angebot bekommen. Ich habe mich für die HAW Hamburgentschieden, weil der Studienplan mir besser gefallen hat.
3. Was sind deine Lieblingsfächer?
Es fällt mir ein bisschen schwer, meine Lieblingsfächer aufzulisten, denn ich mag fast alles was ich bisher gelernt habe und auch was ich gerade lerne. Zu allererst hat mir „Mess- und Sensortechnik“gut gefallen, weil ich Technik und Hardware mag. An Mathe habe ich auch immer Spaß gehabt. Im zweiten Semester hat mir „Grundlagen der Systemnahe Programmierung“sehr gut gefallen, weil das Zusammenspiel von Hardware und Software das ist, warum ich mich für diesen Studiengang entschieden habe. Außerdem fand ich Professor Korf echt super. Im dritten Semester hatte ich auch sehr interessante Module, insbesondere „Betriebssysteme“, „Intelligente Sensorsysteme“ sowie „Signalverarbeitung“. Wenn man diese Fächer versteht, hat man die Welt von Rechnern und Technik wirklich verstanden. Im letzten Semester mochte ich insbesondere „Embedded System Engineering“, „Einführung in die Robotik und Mustererkennung“ sowie „Maschinenlearning“. Diese Module werden wesentliche Bausteine für meine spätere Berufswelt sein.
4. Wie läuft das Studium?
Das Studium läuft gut. In diesem Studiengang muss man die Dinge verstehen und anwenden können. Auswendig lernen gibt es nicht. Das ist was ich richtig mag. Ich bin jetzt im fünften Semester und am Anfang war es nicht so leicht und ich konnte von fünf Modulen nur vier gut schaffen, weil ich keine schlechten Noten schreiben wollte. In sechs Semestern werde ich sicherlich nicht fertig sein, aber in sieben Semestern schon.
5. Was gefällt dir an Hamburg?
Hamburg ist eine sehr schöne Stadt, wo man neben dem Studium viele Möglichkeiten hat, seine Freizeit zu gestalten. Ich mag die vielen grünen Plätze, die es in der Stadt gibt. Für mich ist es besonders schön, den Sonnenuntergang am Hafen zu genießen. Außerdem ist Hamburg sehr multikulti. Man lernt hier Leute aus der ganzen Welt kennen und jeder kann sich hier zuhause fühlen.