Mit Sprachen steht dir die Welt offen

Ukrainisch, Russisch, Englisch, Deutsch und jetzt auch Spanisch – für Daryna Andreieva, Bachelorstudentin  im Studiengang European Computer Science, waren Fremdsprachen immer sehr wichtig.

Zu Hause in der Ukraine hat sie Englisch und Deutsch studiert. Als sie sich über Studiengänge in Deutschland informierte, sollte das Studium in eine andere Fachrichtung gehen, aber trotzdem Fremdsprachen beinhalten. "Der Studiengang European Computer Science (ECS) an der HAW Hamburg ist eine tolle Möglichkeit, weil man nicht nur in Hamburg, sondern auch ein Jahr im Ausland studiert“, erzählt sie. "Ich werde im September nach Spanien gehen und dort zwei Semester studieren und meine Bachelor-Thesis schreiben.“ Und dafür lernt sie fleißig Spanisch, was ihr als Sprach­talent nicht schwer fällt. Spanien ist im Studiengang ECS nur eine Option. Studierende können auch an Partnerhochschulen in Finnland, Frankreich, Italien und Portugal ihr Auslandsjahr absolvieren. 

Allerdings sind ihr am Anfang die technischen Fächer schwerer gefallen und das erste Studienjahr war sehr anstrengend. "Die Studienstrukturen in Deutschland sind ganz anders als in der Ukraine, und ich habe zwei Semester gebraucht, um alles zu verstehen“, gibt sie zu. "Aber die Professoren in Hamburg sind ganz cool, viel lockere als in der Ukraine. Sie kennen dich und du kannst dich trauen, ihnen Fragen zu stellen.“ Ein anderer großer Unterschied sind die Kommilitonen. "In der Ukraine war ich in meinem Studium nur unter Mädels, in Hamburg bin ich nur unter Jungs“, lacht sie. Und wird sie als Frau akzeptiert? "Ja, wir sind eine gute Gruppe. Bei der Projekt­arbeit achten wir darauf, dass die Aufgaben gleichberechtigt aufgeteilt werden. Aber man muss ein bisschen mehr Fußball gucken, damit man mitreden kann“, erzählt sie mit einem Augenzwinkern. Tatsächlich ist der Frauenanteil im ECS mit 35% im Vergleich zu anderen Ingenieur­studiengängen sehr hoch. Aber auf dem großen Berliner Tor Campus mit seinen vielen Ingenieurstudiengängen sind die männlichen Studierenden deutlich in der Überzahl.

Es ist toll, Berufs­erfahrungen zu sammeln, die einen Bezug zum Studium haben...durch das Studium habe ich viele Optionen.

Im vierten Semester läuft das Studium jetzt richtig gut und es sind die Laborprojekte, die Frau Andreieva am meisten Spaß machen. Hier hat sie nicht nur fachliche Themen wie Programmieren und Anlagebau, sondern auch Projektmanage­ment. "Wir lernen wie man einen Projektplan erstellt und Meilensteine verfolgt, wie man Aufgaben verteilt und dafür sorgt, dass man gemeinsam Lösungen und Ziele erreicht“, erzählt sie. "Das kann ich später im Beruf sehr gut gebrauchen.“ Die Projektteams werden von Professoren begleitet, die wöchentlich prüfen, wie die Studierenden voran­kommen und wo sie Unterstützung benötigen. 

Und seit Anfang März kann Frau Andreieva das Erlernte auch im Job anwenden. Sie arbeitet zwei Tage die Woche neben dem Studium als Software-Testerin für eine Bank. "Es ist toll, Berufs­erfahrungen zu sammeln, die einen Bezug zum Studium haben“, erzählt sie. "Ich weiß noch nicht genau, in welchem Bereich ich später arbeiten möchte, aber durch das Studium habe ich viele Optionen.“ 

Klar ist aber, dass sie gern in Hamburg bleiben möchte, wo sie inzwischen einen festen Freundeskreis hat. „Wir treffen uns regelmäßig zum Grillen im Stadtpark oder für eine Fahrradtour. Das Leben in Hamburg ist sehr angenehm.“ In den Ferien fährt sie zu ihrer Familie nach Krywyj Rih, 600 km von Kiew entfernt und mit einer Länge von 145 km die längste Stadt Europas. Zu den Vorlesungen hatte sie früher täglich einen Weg von anderthalb Stunden. Da sind die Wege in Hamburg, auch wenn sie eine Großstadt ist, deutlich kürzer.           

iw/2014