Projekte im Skills Lab
Elaine Studie
Zur Weiterentwicklung der Lehre im interdisziplinären Skills Lab erfolgen kontinuierlich wissenschaftliche Projekte. Dazu gehört unter anderem die Elaine Studie, die hier beispielhaft skizziert wird.
Evaluation eines pflegerischen Simulations-Lehrkonzept zur Versorgung von Menschen mit Demenz: eine Mixed Methods Studie (Elaine Studie), 2020-2022 (Leitung: Prof. Adina Dreier-Wolfgramm). Während der Corona Pandemie war die Hochschule vor erhebliche Herausforderungen bezüglich der Lehre in Präsenz gestellt. So erfolgte die Entwicklung eines online Lehrkonzeptes für Pflegestudierenden und der Thematik „ambulante Versorgung von Menschen mit Demenz“. Neben theoretischen Lehrveranstaltungen (zu Besonderheiten der Versorgung ältere Menschen, spezifischer Versorgungsangebote für Menschen mit Demenz und deren Angehörige sowie der systematischen Erhebung von Versorgungsbedarfen durch das sog. geriatrische Assessment) und einer Selbstlernphase, erfolgte die Durchführung einer systematischen Versorgungsbedarfsermittlung in einem digitalen Simulationstrainings mit einem Schauspielpatienten.
Zur nachhaltigen Implementierung des online Lehrkonzeptes wurde eine quantitative Evaluation durchgeführt. Die Ergebnisse zeigen, dass die Machbarkeit des online-Lernkonzeptes nachgewiesen werden konnte. Die Studierenden gaben u.a. positiv an, dass die online Lehrveranstaltung eine klare Struktur hatte (M 1.39, SD 0.56); ausreichend Zeit zur Umsetzung beinhaltete (M 1.08, SD 0.27) und das sich das Vorwissen der Pflegestudierenden gesteigert hat (M 1.92, SD 0.93). (Dreier-Wolfgramm A, Teubner A, Kern K (2023). Evaluation of an Online Learning Concept for Nursing Students in Caring for Patients with Dementia: Results of a Questionnaire Survey. Nurs Rep 10;13(1):85-95. doi: 10.3390/nursrep13010009).
Promotionsprojekt „KEsLL“
Konzeption und Evaluation eines simulationsbasierten Lehr-Lernarrangments in der hochschulischen Pflegebildung zur Reflexion herausfordernder Praxiserfahrungen im Rahmen der Versorgung von Menschen in der letzten Lebensphase
Dieses Promotionsvorhaben von Frau Monika Meyer-Rentz geht der Frage nach, wie ein simulationsbasiertes Lehr-Lernarrrangement gestaltet werden kann, damit Pflegestudierende (selbst-) reflexive Kompetenz im Kontext der Versorgung von Menschen in der letzten Lebensphase aufbauen können. Dabei verfolgt das Forschungsprojekt im Skills Lab der HAW Hamburg zwei Ziele:
- Die Konzeption und Evaluation eines auf realen Herausforderungen der Pflegepraxis bestehenden simulationsbasierten Lehr-Lernarrangements, das der Anbahnung (selbst-) reflexiver Kompetenz im Rahmen der Versorgung von Menschen in der letzten Lebensphase dient.
- Die Begründung von Gestaltungsprinzipien für entsprechende simulationsbasierte Lehrveranstaltungen in der (hoch-) schulischen Pflegebildung.
Die Studie folgt dem methodologischen Rahmen des Design-Based Research. Mittels eines iterativen Prozesses wird ein simulationsbasiertes Lehr-Lernarrangement im Rahmen der Versorgung von Menschen in der letzten Lebensphase konzipiert, durchgeführt, evaluiert, optimiert und erneut umgesetzt. Für die Konzeption der Lehrveranstaltung werden entsprechend der Critical Incident Technique (Flanagan 1954) Narrative der Pflegestudierenden zu herausfordernden Situationen im Umgang mit Menschen am Lebensende erbeten. Darauf aufbauend und basierend auf der transformativen Lerntheorie Mezirows (1997, 2009) wird das Konzept eines simulationsbasierten Lehr-Lernarrangements erstellt.
Die Durchführung der Lehrveranstaltung erfolgt im Skills Lab der HAW Hamburg mit Studierenden des dritten Semesters Pflege Dual (B.A.) im Wintersemester 2020-21. Im Anschluss der Lehrveranstaltung finden leitfadengestützte Gruppeninterviews mit den Studierenden und Einzelinterviews mit den Lehrenden und Schauspielenden statt. Der Evaluationsprozess folgt der inhaltich-strukturierenden Analyse von Kuckartz (2018). Dabei wird auf das Modell zur Evaluation von Bildungsprozessen nach Ditton (2018) und dem Kompetenzstruktur und -stufenmodell von Jahncke (2019) zurückgegriffen. Ergebnisse sind 2023 zu erwarten.
Das Forschungsprojekt wurde in der Zeit vom 01.09.2019 bis 31.08.2022 durch eine Promotionsförderstelle der HAW Hamburg unterstützt.
Literatur: Meyer-Rentz, M. (2022): Anbahnung (selbst-) reflexiver Kompetenz durch simulationsbasiertes Lehren und Lernen in der hochschulischen Pflegebildung. Beitrag in: Vöing, N.; Reisas, S.; Arnold, M. (Hrsg.): Scholarship of Teaching and Learning. Eine forschungsgeleitete Fundierung und Weiterentwicklung hochschul (fach) didaktischen Handelns. Berlin: DUZ Verlags- und Medienhaus GmbH. S. 175 – 194 cos.bibl.th-koeln.de/frontdoor/deliver/index/docId/986/file/FIHB_Band_16_web.pdf (02.12.2022)