Internationales Informations- und Forschungsprogramm zum Klimawandel (ICCIRP)
Die letzten Jahre waren von einer verstärkten Schwerpunktsetzung auf den gesamten Klimathemen-Bereich geprägt, wobei insbesondere dem Klimawandel vermehrt Aufmerksamkeit geschenkt wird. Die Entwicklung praxisnaher, durchführbarer und kosteneffizienter Lösungen für die durch den Klimawandel aufgeworfenen Problemstellungen hat heute weltweite Priorität und verbindet staatliche Einrichtungen, Nichtregierungsorganisationen und Bürger in einer nie dagewesenen Art und Weise.
Und obgleich der Klimawandel von hoher wissenschaftlicher Relevanz und großem allgemeinem Interesse ist, bestehen große Schwierigkeiten in Bezug auf seine kommunikative Vermittlung. Das Thema Klimawandel wird oftmals als zu umfassend, zu abstrakt in der Umsetzung, zu komplex und dementsprechend als zu schwer verständlich empfunden. Dabei wäre viel gewonnen, wenn sichergestellt werden könnte, dass die Themen rund um den Klimawandel besser verstanden werden und die Menschen motiviert werden, sich im Hinblick auf die globalen Bestrebungen zur Bewältigung der durch den Klimawandel gestellten Herausforderungen zu engagieren.
Dementsprechend besteht ein anerkannter Bedarf im Hinblick auf konkrete Aktivitäten zur Lösung der Probleme, die mit der kommunikativen Vermittlung des Klimawandels verbunden sind sowie zur Initiierung von Informations-, Kommunikations-, Bildungs- und Sensibilisierungsinitiativen, die zu einem besseren Verständnis des Klimawandels beitragen können. Vor dem Hintergrund dieser Gegebenheiten ist das "Internationale Informations- und Forschungsprogramm zum Klimawandel" (ICCIRP) ins Leben gerufen worden.
Ursprünge des ICCIRP
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Während der "Klima 2008", der weltweit ersten online abgehaltenen wissenschaftlichen Konferenz zum Thema Klimawandel, die vom 3. bis 7. November 2008 stattgefunden hat, wurde deutlich, dass Bedarf für ein "Internationales Klimawandel-Informationsprogramm" besteht. Die "Klima 2008"-Konferenz, denen in den darauffolgenden Jahren die Konferenzen "Klima 2009" bis "Klima 2013" folgten, ist eine von der Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg geleitete Initiative - in Zusammenarbeit mit zahlreichen nationalen und internationalen Organisationen, wie dem UNEP, der UNESCO, der WMO, dem IPCC, der FAO und vielen weiteren Einrichtungen.
Im Rahmen der "Klima 2008", einer virtuell abgehaltenen Konferenz, an der nichtsdestotrotz über 2.000 Teilnehmer aus 162 Ländern teilgenommen haben, ist deutlich geworden, dass eine globale Nachfrage nach Informationen über den Klimawandel besteht sowie ein Bedarf an Mechanismen, die ein besseres Verständnis ermöchen, was der Klimawandel bedeutet und wie er das Leben der Menschen beeinflusst. Aufgrund seiner Reichweite ist der Klimawandel als ein Prozess zu betrachten, der von vielen Variablen beeinflusst wird, wie in Abbildung 1 dargestellt. Dementsprechend darf auch die Suche nach Lösungen für die durch den Klimawandel verursachten Probleme nicht eindimensional sein, sondern muss einen ganzheitlichen Ansatz verfolgen.
Auswahl variabler Faktoren, die sich auf den Klimawandel auswirken:
- sozio-ökonomisch
- politisch
- ökologisch
- ethisch
- gesundheitlich
- technologisch
- bio-physikalisch
Die Schaffung des "Internationalen Informations- und Forschungsprogramm zum Klimawandel" ist ein konkreter Schritt in Richtung des Ziels "Klimawandel-Verstänis für alle" und unterstützt die aktuellen Bestrebungen im Rahmen der Suche nach Lösungen für die mit dem Klimawandel einhergehenden Problemstellungen - ein Anliegen, das zwar global ist, jedoch durch konkrete regionale und lokale Aktivitäten unterstützt werden muss.
Ziele
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Das "Internationale Informations- und Forschungsprogramm zum Klimawandel" hat folgende Ziele:
- Die Verbreitung der neuesten, aus der wissenschaftlichen Forschung gewonnenen Erkenntnisse über den Klimawandel in einer Form, die es auch Nichtfachleuten ermöglicht, das Thema zu verstehen, einschließlich der Elemente, die sich auf die umweltbezogenen, sozialen, wirtschaftlichen und politischen Aspekte des Klimawandels beziehen. Dieses Ziel wird mithilfe von Büchern, Buchbeiträgen, Zeitschriftenaufsätzen und Informationen über die Medien umgesetzt werden.
- Die Durchführung von Bildungs-, Kommunikations- und Sensibilisierungsprojekten in Bezug auf Themen, die sich auf den Klimawandel beziehen, sowohl in Industrie- als auch in Entwicklungsländern, in Zusammenarbeit mit UN-Einrichtungen, Universitäten, wissenschaftlichen Institutionen, Regierungsstellen, Nichtregierungsorganisationen und anderen Interessengruppen.
- Die Vernetzung der Kommunikationsstrukturen zwischen den Menschen und den Organisationen zur Diskussion der Problemstellungen, Barrieren, Herausforderungen, Chancen und Potenziale, die mit der Kommunikation in Bezug auf den Klimawandel in Zusammenhang stehen.
In Anbetracht der Tatsache, dass die aktuelle Internet-Technologie einen wesentlichen Beitrag dazu leisten kann, Informationen und neueste wissenschaftliche Erkenntnisse in Bezug auf die Klimawandelforschung schnell und effizient zu verbreiten, hat das "Internationale Informations- und Forschungsprogramm zum Klimawandel" sich ebenfalls zum Ziel gesetzt, einen Beitrag zur Abdeckung der Nachfrage nach klimafreundlichen und klimaneutralen Veranstaltungen zu leisten. Hierzu wurden Online-Veranstaltungen wie die Konferenz "Klima 2009" und die "European Climate Teach-In Days" organisiert - nicht als Ersatz für herkömmliche Präsenzveranstaltungen, sondern um diese zu ergänzen.
Und last but not least wird das "Internationale Informations- und Forschungsprogramm zum Klimawandel"die Vernetzung und den Informationsaustausch fördern und als Katalysator für neue Kooperationsinitiativen und mögliche neue Projekte dienen.
Zielgruppen
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Das ICCIRP richtet sich an eine breite Zielgruppe:
- Wissenschaftler
- Entscheidungsträger
- Unternehmen
- Nichtregierungsorganisationen
- Universitäten
- Schulen
- Lokale Gemeinden und
- Interessierte Einzelpersonen
All diese Gruppen werden von den im Rahmen des ICCIRP durchgeführten Aktivitäten profitieren.
Aktivitäten
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Einige der verbreitetsten Missverständnisse in Bezug auf den Klimawandel sind:
- Der Klimawandel ist ein zu abstraktes Thema.
- Der Klimawandel ist ein zu umfassendes Thema.
- Der Klimawandel ist hauptsächlich eine technische Angelegenheit zur Erstellung von Berechnungen und Vorhersagen.
- Es gibt keine ausgebildeten Personen zur Darstellung von Klimawandelthemen in verständlicher Form.
- Der Ressourcenaufwand, der zur Vermittlung des Klimawandels erforderlich wäre, ist nicht gerechtfertigt.
Die wissenschaftlichen Hintergründe des Klimawandels sind zu umfangreich.
Betrachtet man diese Auflistung näher, so wird deutlich, dass die aufgezeigten Missverständnisse tiefe Wurzeln haben. Es ist daher wichtig, diese zu verstehen, damit die bestehenden Missverständnisse überwunden werden können. Das "Internationale Informations- und Forschungsprogramm zum Klimawandel" wird dementsprechend folgende Aktivitäten durchführen:
- Organisation von Informationsveranstaltungen in Bezug auf verschiedene Aspekte des Klimawandels, einschließlich umweltbezogener, sozialer, wirtschaftlicher und politischer Aspekte;
- Erstellung von Büchern, Buchbeiträgen, Zeitschriftenaufsätzen und Informationen, die über die Medien verbreitet werden sollen. Das neu ins Leben gerufene "International Journal of Climate Change Strategies and Management" sei hier als Beispiel für die diesbezüglich geplanten Arbeiten genannt;
- Durchführung von Bildungs-, Kommunikations- und Sensibilisierungsprojekten in Bezug auf Themen, die sich auf den Klimawandel beziehen, sowohl in Industrie- als auch in Entwicklungsländern;
- Organisation gemeinsamer Aktivitäten in Zusammenarbeit mit UN-Einrichtungen, Universitäten, wissenschaftlichen Institutionen, Regierungsstellen, Nichtregierungsorganisationen und anderen Interessengruppen.
Das "Internationale Informations- und Forschungsprogramm zum Klimawandel" wird darüber hinaus die Vernetzung der Kommunikationsstrukturen zwischen den Menschen und den Organisationen zur Diskussion von Problemstellungen, Barrieren, Herausforderungen, Chancen und Potenzialen, die mit der Kommunikation über den Klimawandel verbunden sind, fördern.
Und schließlich wird das "Internationale Informations- und Forschungsprogramm zum Klimawandel" sich der Aufgabe widmen, Barrieren zu überwinden, die bei dem Versuch offenbar werden, das Thema Klimawandel kommunikativ zu vermitteln und Vorschläge zur Lösung bestehender Defizite zu unterbreiten.
Partner
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Das "Internationale Informations- und Forschungsprogramm zum Klimawandel" ist eine von der Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg (Deutschland) geleitete Initiative in Zusammenarbeit mit zahlreichen, im Folgenden aufgeführten Organisationen:
- United Nations Environment Programme (UNEP)
- Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)
- World Meteorological Organization (WMO)
- United Nations Educational, Scientific and Cultural Organization (UNESCO)
- European Space Agency (ESA)
- European Environment Agency (EEA)
- Europäische Kommission: Gemeinsame Forschungsstelle, Institut für Umwelt und Nachhaltigkeit
- Food and Agriculture Organization of the United Nations (FAO)
- Global Environment Facility (GEF)
- Caribbean Community Climate Change Centre (CCCCC)
- Emerald Group Publishing Ltd.
- Baltic University Programme (BUP)
- International Centre for Integrated Mountain Development (ICIMOD)
- Sahara and Sahel Observatory
- ICLEI Local Governments for Sustainability
- Information Board of Climate Change Communication (IOCCC)
Darüber hinaus wird das ICCIRP mit zahlreichen Medienpartnern zusammenarbeiten, die über seine Aktivitäten berichten werden:
- WELT-Gruppe
- NDR Info
- TIME Magazine
- The Economist
- European Sustainable Review
- Klima - Das Magazin
- Umweltmagazin
- P.M. Magazin
- Baltic Sea Magazine
- Verkehrsrundschau Magazin
Die Medienpartner spielen eine wichtige Rolle, um die Aktivitäten des "Internationalen Informations- und Forschungsprogramms zum Klimawandel" sichtbarer zu machen und auf optimale Art und Weise sowie auf einer breiteren Basis zu vermitteln.
Liste der Gründungsmitglieder
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Die folgenden Universitäten sind Gründungsmitglieder von ICCIRP:
Europa
- HAW Hamburg (Koordination)
- Denmark Technical University (Dänemark)
- Technical University of Istanbul (Türkei)
- Royal Institute of Technology (Sweden)
- Cambridge University (England)
- Centre International de Recherche sur l'Environnement et le Developpement (Frankreich)
- Polytechnic of Turino (Italien)
- University of Latvia (Lettland)
- Baltic University Programme (ein Netzwerk von 200 Universitäten aus Deutschland, Dänemark, Estland, Finnland, Litauen, Lettland, Polen, Russland und Schweden)
Nordamerika
- Columbia University (USA)
- Yale University (USA)
- Cornell University (USA)
- University of Ontario (Kanada)
- University of Regina (Kanada)
Australien/Asien
- University of Melbourne (Australien)
- BRAC University (Bangladesch)
- TERI University (Indien)
Afrika
- Alexandria University (Ägypten)
- University of Nairobi (Kenja)
- University of Cape Town (Südafrika)
- Cheikh Anta Diop University (Senegal)
Latin America
- Bolivia Catholic University (Bolivien)
- University of Sao Paulo (Brasilien)
- University of Chile (Chile)
Publikationen
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2024: University Forests and Carbon Sequestration, Discovery Sustainability
2024: Effective domestic climate policies to protect small island states, Nature Climate Change
2024: The role of African universities in handling clmate change, Environmental Sciences Europe
2024: An Assessment of Climate Change Impacts to Oases in Northern Africa, Ecological Indicators
2024:
Effective domestic climate policies to protect small island States, Nature Climate Change
2023: The Effects of Climate Change on Children´s Education Attainment, Sustainability
2023: Handling the Impacts of Climate Change on Soil Biodiversity, Science of the Total Environment
2022: Where to Go – Migration and Climate Change Response in West Africa-Geoforum
2022: Mit. Adp. Stra. Glob. Change: Transformative Adaptation as a sustainable response to climate change
2021: Impacts of Climate Change to African Indigenous Communities- Nature Communications
2021: Handling climate change education at universities: an overview, Environmental Sciences Europe
2019: Climate Change Scepticism at Universities: A Global Study. Sustainability 2019, 11, 2981.
Aktuelle Veranstaltungen
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Sekretariat und Kontakt
Prof. Walter Leal (BSc, PhD, DSc, DL, DLitt)
FTZ NK
Chairman "International Climate Change Information and Research Programme"
Ulmenliet 20
21033 Hamburg
Deutschland
T +49 40 42875-6075
F +49 40 42875-6079
info (at) iccip (dot) net